Ich denke, das hängt damit zusammen, dass es viele nach so vielen Monaten der Onlinekonferenzen einfach leid sind. Wir haben hauptsächlich in Basistechnik investiert, also in 86-Zoll-Touchscreen-Monitore, Kameratechnik, Glasfaserinternetanschluss. Die speziellen Softwarelösungen und das für sie und die jeweilige Situation passende Equipment brachten die Firmen in der Regel mit. Heute passiert es eher so, dass zum Anfang oder Ende einer Veranstaltung der Chef oder ein spezieller Referent für einen bestimmten Zeitpunkt oder eine Session zugeschaltet wird, etwas erklärt oder einfach nur einen guten Verlauf wünscht. Über diese Entwicklung bin ich natürlich froh, denn wir verdienen unser Geld schließlich mit Menschen, die zum Tagen ins Hotel kommen. Was empfehlen Sie Deutschlands Unternehmen, wenn es um das Thema Weiterbildung geht? Göbel: Macht mehr Präsenzveranstaltungen. Die Firmen sollten sich mehr Zeit nehmen, um ihre Mitarbeiter zu schulen. Ich verstehe, dass auch viele Firmen ihre Mitarbeiter zurzeit kaum entbehren können und dass deswegen auch an Präsenztagen bei Fortbildungen gespart wird, aber das ist meines Erachtens zu kurzfristig gedacht. Wenn sie Verkaufstrainings nur online durchführen, bleibt viel Potential auf der Strecke. Sie gelten als jemand, der gern vorangeht, Dinge ausprobiert. Was hat sich in der Vergangenheit bewährt und was ist schiefgegangen? Göbel: Ich habe oft Ideen, die ich selbst gut finde und gerne ausprobiere. Da sind auch Dinge dabei gewesen, die nicht funktioniert haben. Wir hatten zum Beispiel die Idee, eines Trainerstammtisches. Trainer setzen sich im Restaurant an einen Stammtisch, das Essen und die Getränke gehen auf Kosten des Hotels, wenn sie dort sitzen und sich austauschen. Das lief überhaupt nicht, da die Trainer oftmals in Konkurrenz stehen und auch ihre Gruppe nicht alleine lassen wollen. Das haben wir also wieder aufgegeben. Auch das Partnerprogramm, wo Referenten oder Referentinnen ihre Partnerinnen R Markus Göbel. Zur GöbelHotelgruppe gehören 15 Hotels und sieben Gastronomiebetriebe an insgesamt elf Standorten. Die Zentrale sitzt in Willingen im Sauerland, wo auch das Göbel‘s Landhotel liegt. Foto: Pichler
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