Tagen 4/2022

04_2022 Tagen 31 stabilen Internetverbindung können viele Berufstätige mittlerweile überall ihren Tätigkeiten nachgehen. Wenn weder am Unternehmensstandort noch von zu Hause gearbeitet wird, sondern beispielsweise in Cafés, in Bibliotheken, an Bahnhöfen oder in Verkehrsmitteln. Auch bei Messen und Kongressen steigt die Erwartung der Teilnehmenden an die Bereitstellung von passenden Arbeitsplätzen in Form von Lounges. Auch die Integration von akustisch isolierten Telefonboxen oder kleinen Meetingräumen könnten das Arbeiten zwischen den Workshops oder Vorträgen unterstützen. 5 Pop-up-Events in den Innenstädten Messen und Kongresse stellen ein wichtiges Bindeglied zwischen Einzelpersonen und der ganzen Branche dar. Trotz der Coronapandemie wird davon ausgegangen, dass Veranstaltungen nach wie vor auch in physischen Räumen stattfinden werden. Dennoch wird die analoge Teilnehmerzahl pro Veranstaltung aufgrund alternativer virtueller Teilnahmemöglichkeiten tendenziell rückläufig sein. Diese Entwicklung wirkt sich auf den Betrieb von Businessveranstaltungen aus. Wenn Messen und Kongresse kleiner werden, eröffnen sich neue Chancen für die Nutzung unkonventioneller Orte. Die temporäre Integration von Events beispielsweise in leerstehenden Kaufhäusern oder kleineren Ladenzeilen und Passagen kann zur Wiederbelebung der Städte beitragen und deren Attraktivität fördern. Pop-up-Events können ein Gestaltungselement sein, um den öffentlichen Raum (kleinere Quartiersplätze) wieder zu beleben und die Stadt als Ort der Begegnung und des Wissensaustauschs zu profilieren. Um den Teilnehmenden einen Überblick über aktuelle Pop-up-Events im Stadtraum zu verschaffen, können digitale Hilfsmittel eingesetzt werden. Bei der Neuplanung von Veranstaltungslocations ist es ratsam, bereits bei der Entwicklung des Raumprogramms sowie bei der baulichen Ausarbeitung eine Integration virtueller Teilnehmender zu bedenken. Der nachträgliche Einbau von digitalen Screens oder Smart Surfaces wird zukünftig nicht ausreichen, um die Durchführung hybrider Veranstaltungen zu gewährleisten. „In Zukunft ist wieder von einer stärkeren geschäftlichen Mobilität auszugehen, jedoch werden Reisen im geschäftlichen Kontext wesentlich bewusster angestrebt“, so Dr. Stefan Rief, Institutsdirektor am Fraunhofer IAO und Mitautor. Um passgenaue Eventangebote entwickeln zu können, ist jedoch zunächst eine Analyse der eigentlichen Beweggründe und Anforderungen an physische Meetings erforderlich. Deshalb geht es in der nächsten Forschungsphase um das zukünftige Reiseverhalten von Veranstaltungsteilnehmenden. Die verschiedenen Aspekte geschäftlicher Mobilität werden dabei vor dem Hintergrund unterschiedlicher Beweggründe für die Teilnahme an einem Business Event analysiert. Daraus werden unterschiedliche Reisetypologien abgeleitet und Travel Patterns untersucht, um anhand dessen passende Zielgruppen und Eventangebote zu identifizieren. Martin Pichler

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