Tagen 4/2022

tagen 28 Tagen 04_2022 Zukunftsszenarien für Business Events PROGNOSE. Nach der Pandemie werde sich für die Veranstaltungswelt ein „gigantischer Möglichkeitsraum“ eröffnen, prophezeien das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und das GCB German Convention Bureau. Beide forschen gemeinsam mit vielen Partnern im Innovationsverbund „Future Meeting Space“ und haben jetzt eine Studie mit Zukunftsszenarien für Business Events veröffentlicht. Business Events werden „ungebrochen“ wichtig bleiben, ist sich die IAO/GCB-Studie sicher. „In einem vielschichtigen Umfeld mit globalen Herausforderungen bleiben persönliche Treffen eines der wesentlichen Instrumente zur Lösung komplexer Sachverhalte. Menschen, die im beruflichen Kontext zusammenkommen, sorgen für Wissenstransfer und die Bildung neuer Netzwerke“. Business Events setzen also wertvolle Impulse. Mit ihrer Studie wollen die Wissenschaftler allen Akteuren, die sich mit Business Events wie Tagungen, Kongressen und Messen befassen, Orientierung und Inspiration geben. In diesem Fachartikel werden einige ausgewählte Aussagen über die Zukunft kurz zusammengefasst. Katharina Diens, Tilman Naujoks und Stefan Rief, die Autoren der Studie „Ökosysteme im Wandel – Zukunftsszenarien für Business Events im Zeitalter grenzenloser Kommunikation“ fordern die Messemacher und Eventmacher auf: „Nutzen wir die entstehenden Möglichkeitsräume und gehen wir gemeinsam in eine Zukunft, die es im allerbesten Sinne in sich hat.“ Um auch keine Entwicklungsperspektive aufgrund der Pandemie vorzeitig auszuschließen, hat das Forschungsteam die Szenario-Methode herangezogen. Diese wissenschaftliche Herangehensweise ermöglicht den Aufbau unterschiedlicher Zukunftsszenarien und deren spezifische Auswirkungen auf das Ökosystem von Business Events. Dazu wurden über 60 Einflussfaktoren in zehn Handlungsfeldern genauer betrachtet: Szenario 1: Tried and trusted – renaissance of the real. Das erste Szenario beschreibt eine Arbeitswelt, die von stabilen Organisationsstrukturen und wenig Flexibilität in einem traditionellen Wertesystem geprägt ist. Teilnehmende erwarten eine Rückkehr zu den „guten, alten Zeiten“ mit klassischen Veranstaltungsformaten in Präsenz. Der Anteil virtueller und hybrider Events sinkt, während der Wert physischer Events stark zunimmt. Dabei werden Extra-Services sowie „Clubmentalität“ sehr geschätzt. Szenario 2: Diverse and flexible – the global community. Gegenüber Szenario 1 wird die Pandemie hier als Chance wahrgenommen, die Zukunft anders zu gestalten. Der Arbeitsalltag ist geprägt von hoher Flexibilität, Remote-Arbeiten wird zum neuen Standard. Veranstaltungen dienen als Experimentierfeld, um neue, innovative Konzepte auszuprobieren. TeilnehAvatarin. Eine Avatarin dient als Identifikationsfigur für das IAO/GCBMeeting-SpaceProjekt. Forschung. Das Projekt „Future Meeting Space“ startete 2015 und sorgte schon vor Corona für intensive Diskussionsrunden. Fotos: Fraunhofer IAO

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==