Personalmagazin bAV Spezial 12/2025

25 Gender Pension Gap Swetlana Ewald fördert mit der Initiative Finanzheldinnen der Commerzbank die finanzielle Bildung und Unabhängigkeit von Frauen durch Workshops, Informationen und Netzwerkmöglichkeiten. Sie fordert Arbeitgeber auf, mit ihrem hohen Einfluss die bisherigen Strukturen zu verändern. „Die Auflösung des Gender Pension Gap ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Doch vor allem Arbeitgeber haben einen hohen Impact und können durch gezielte Maßnahmen aktiv dazu beitragen. Diese positive Nachricht gleich vorweg. Beginnend mit transparenten Gehaltsstrukturen im Unternehmen sowie mit einem flexiblen und renditestarken Angebot für eine bAV, als ergänzender Baustein zur gesetzlichen Rente. Begleitend mit der zusätzlichen Förderung von Eltern und Personen, welche aufgrund von privaten Pflegeaufgaben in Teilzeit arbeiten. Neben der finanziellen Vorsorge sind Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf relevant. Dazu zählen flexible Arbeitsmodelle und -zeiten, eine freie Homeoffice-Gestaltung oder betriebsinterne Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Ebenfalls darf die Entscheidung, in Teilzeit zu arbeiten, kein Karrierehindernis bedeuten. Projektverantwortung und Führung muss auch in Teilzeit möglich sein. Hier gilt es, Möglichkeiten wie Jobsharing oder Förderprogramme für Personen in Teilzeit zu schaffen. Aktuell übernehmen noch immer vor allem Frauen den Großteil der Carearbeit und arbeiten jahrelang in Teilzeit. Zielvorgaben für einen höheren prozentualen Anteil von Vätern in Eltern- und Teilzeit könnten hier für Ausgleich sorgen. Eine Veränderung bedeutet in meinen Augen auch eine neue Verteilung von Carearbeit. Es benötigt die Akzeptanz und Unterstützung des Arbeitgebers, dass bei ihnen angestellte Männer eine aktive Rolle bei der Erfüllung der Carearbeit in der Familie übernehmen. Messbare Ziele in diesem Bereich oder Führungspersonen in Teilzeit könnten zur Verringerung des Gender Pension Gap beitragen. Es bedarf neuer Wege, um die bisherigen Strukturen zu verändern. Die Schaffung von Unternehmenswerten und Ziele zur Erreichung einer Geschlechterparität bei Carearbeit zeigen eine klare Haltung für alle Beschäftigten sowie ein starkes Kommitment, gemeinsam die gesellschaftlichen Herausforderungen anzugehen. „Neue Werte und messbare Ziele für Geschlechterparität“ SWETLANA EWALD, Leiterin Initiative Finanzheldinnen „Mit Information gegen das Manko finanzieller Bildung“ Die Frauenfinanzgruppe hat sich als unabhängiges Finanzberatungsunternehmen auf Vermögensaufbau, Altersvorsorge und Versicherungen für Frauen spezialisiert. Gründerin Susanne Kazemieh sieht in finanzieller Bildung und eigenständigen Finanzaktivitäten von Frauen wesentliche Ansätze. „Neben den bekannten Gründen für die deutlich geringeren Renten von Frauen – Kindererziehung, Teilzeitbeschäftigung, schlecht bezahlte Jobs vor allem in den sozialen Berufen – wird ein wesentliches Manko immer noch gern übersehen: Mangelnde finanzielle Bildung! Angefangen bei dem weit verbreiteten Irrtum, in einer Zugewinngemeinschaft gehöre automatisch alles beiden jeweils zur Hälfte. Weiter mit der romantischen Verklärung der finanziellen Zukunftsplanung, die Frauen immer noch davon abhält, vor der Eheschließung über Finanzen zu sprechen und in der Ehe alles „ihm“ zu überlassen. Es sollte selbstverständlich sein, dass jede Frau ihre eigenen Verträge

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