Personalmagazin bAV Spezial 12/2024

Sicherheit in unruhigen Zeiten 9 eine der Kategorien, bei denen viele Unternehmen einen hohen Bedarf an externer Unterstützung angeben. Unternehmen bemühen sich verstärkt darum, ihre Versorgungszusagen abzusichern – sie sind sich ihrer Verantwortung und der Bedeutung der bAV also bewusst. Diese Sicherheit auch tatsächlich zu geben, ist jedoch noch mit nennenswerten Herausforderungen verbunden. Dass Unternehmen in puncto Altersversorgung heute weniger risikoaffin sind als früher, spiegelt auch die Ausgestaltung neu eingeführter bAV-Zusagen wider. So ist der Großteil der für Neueintritte geöffneten Pläne (70 Prozent) bei den befragten Unternehmen als beitragsorientierte bAV ausgestaltet, in die Arbeitgeber (und ggf. Mitarbeitende) Beiträge in Prozent des versorgungsfähigen Gehalts einzahlen (in einigen Fällen Absolutbeträge). Lediglich 46 Prozent der Unternehmen bieten für Neueintritte weiterhin leistungsorientierte Pläne an. Die erreichbare monatliche Rente liegt bei leistungsorientierten Plänen im Durchschnitt bei acht Prozent des letzten Jahresgrundgehalts; 7,4 Prozent beträgt sie für Zusagen, die erst in den vergangenen fünf Jahren eingeführt worden sind. Dass Unternehmen bestehende risikoreiche, leistungsorientierte Pläne in weniger riskante Pläne überführen möchten – sogenanntes De-Risking –, beobachten wir bereits seit einigen Jahren. Kommunikation der bAV birgt Schwierigkeiten Der mitunter wichtigste Aspekt für Unternehmen im Zusammenhang mit der bAV ist jedoch die interne Kommunikation und Verbreitung der bestehenden Angebote. Effektiv mit den Versorgungsberechtigten zu kommunizieren, ist essenziell, um Missverständnisse und Unzufriedenheiten zu vermeiden – und vor allem, um die gewünschte Nutzung und damit das Ziel der Mitarbeiterbindung zu erreichen. Die bAV kann ihren Beitrag zur Absicherung im Alter schließlich nur wirkungsvoll leisten, wenn Beschäftigte die Angebote frühzeitig in Anspruch nehmen und Beträge einzahlen. Bei der Kommunikation haben viele Unternehmen jedoch enorme Schwierigkeiten. Obwohl sie ihren Mitarbeitenden eigentlich gute bAV-Angebote machen, beteiligen sich diese häufig nicht so rege daran wie erwünscht. So bieten zwar 72 Prozent der Unternehmen unter anderem die Möglichkeit zur Entgeltumwandlung an, doch diese Möglichkeit zur Absicherung im Alter nutzen meist weniger als 40 Prozent der Mitarbeitenden. Wie kommt es zu dieser Diskrepanz? Ein wichtiger Grund ist, dass die in den Unternehmen verantwortlichen Personen die bAV-Angebote selbst nicht immer genau verstehen und ihre Inhalte dementsprechend nicht optimal vermitteln können. Die Frage in unserer Studie beispielsweise, ob in der beitragsorientierten bAV die Beiträge als Absolutbetrag oder als Prozentsatz des versorgungsfähigen Gehalts eingezahlt werden, konnten 23 Prozent der befragten Unternehmen nicht beantworten. Es überrascht also nicht, dass knapp drei Viertel der Unternehmen (74 Prozent) angeben, dass sie die Kommunikation mit Versorgungsberechtigten in Zukunft ohne Unterstützung nicht angemessen bewältigen können. Rechtliche und regulatorische Anforderungen an Einrichtungen der bAV verkomplizieren die Thematik zusätzlich. NehWieviele Mitarbeitende nutzen das bAV-Angebot ihres Arbeitgebers? In 20 Prozent der Unternehmen nutzt nur eine Minderheit eine bAV (unter 20 Prozent). In 30 Prozent der Unternehmen nutzt die Hälfte der Mitarbeitenden (40-60 Prozent) eine bAV. 20 In 41 Prozent der Unternehmen nutzen 20-40 Prozent der Mitarbeitenden bAV. 41 30 In 9 Prozent der Unternehmen nutzt die Mehrheit der Mitarbeitenden (60-80 Prozent) eine bAV. 9 In keinem der befragten Unternehmen nutzen alle (mehr als 80 Prozent) der Mitarbeitenden eine bAV. 0 N = 216 Unternehmen mit bAV-Angebot Quelle: PWC, Betriebliche Altersversorgung 2024

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