42 Betriebliche Altersversorgung personalmagazin bAV passende Belegschaft auch mit einer attraktiven Betriebsrente zu finden und zu binden. Hinzu kommt die Wirkung der Demografie. Das wachsende Problem des Arbeitskräftemangels wird nicht mehr verschwinden. Denn die ehemaligen Jahrgänge der geburtenstarken Jahre sind genau diejenigen, die den Arbeitsmarkt aufgrund von Renteneintritt verlassen. Und die nachwachsende Zahl junger Arbeitskräfte ist viel kleiner. Das Statistische Bundesamt rechnet vor, dass zum einen die Anzahl der Geburten bis 2035 weiter erheblich, und zwar um 10 Prozent, zurückgehen werde. Zum anderen steigt die Zahl der möglichen Rentenempfänger, die 67 Jahre alt werden, um 22 Prozent an. Damit wird die Betriebsrente als Instrument in der Personalsuche und in der Bindung der Belegschaft ans Unternehmen immer wichtiger. Und auch wie eine Betriebsrente ausgestaltet ist, wird zunehmend zum Wettbewerbsfaktor für Unternehmen. Richtig gemacht ist eine Betriebsrente vor diesem Hintergrund dann, wenn es um mehr geht als um einfache Entgeltumwandlung. Gefragt ist eine durchdachte bAV-Architektur, die neben der Entgeltumwandlung auch eine rein durch Arbeitgeber finanzierte Arbeitgeberrente enthält. Der zusätzliche Finanzierungsaufwand einer Arbeitgeberrente lässt sich durch die Nutzung verschiedener steuerlicher Förderungsmöglichkeiten reduzieren. Durch die Ersparnis aus Sozialabgaben und Unternehmenssteuern und einer zusätzlichen Förderung nach § 100 EStG ergeben sich Förderquoten von bis zu 51 Prozent, abhängig unter anderem von der Zusammensetzung der Belegschaft. Aufnahme der nachhaltigen bAV in die Berichterstattung Wie lässt sich nun die erfolgreich eingeführte Betriebsrente in der Nachhaltigkeits-Berichterstattung würdigen? Generell kann zunächst herausgestellt werden, welchen Stellenwert die bAV im Unternehmen hat und welche finanziellen Beiträge geleistet werden. Die bAV trägt dazu bei, die Belegschaft vor Altersarmut zu schützen und ihren Wohlstand, etwa bei der Wohnsituation im Alter oder bei der Gesundheitsversorgung, zu bewahren. Diese Form der Altersvorsorge zahlt auf soziale Nachhaltigkeitskriterien ein. Konkretisieren lässt sich das, indem das Vorsorgesystem näher beschrieben und auch der Beitrag des Arbeitgebers transparent wird. Ein in diesem Sinne attraktives betriebliches Versorgungswerk ist dann auch deutlich mehr, als der Belegschaft die Umwandlung eigener Entgeltbestandteile zu ermöglichen. Vielmehr steht hier ein durch den Arbeitgeber finanzierter Baustein daneben, der idealerweise der gesamten Belegschaft zugutekommt. Neben der finanziellen Dimension des Arbeitgeberbeitrags geht darüber hinaus noch mehr hinsichtlich Nachhaltigkeit. Denn eine betriebliche Altersversorgung, deren Finanzierungsinstrument zusätzlich Nachhaltigkeitsmerkmale berücksichtigt, beruht auf Investitionen, die nicht nur rentabel sind, sondern auch eine Wirkung jenseits der Finanzen erzielen. Das ist der Fall, wenn diese Investitionen Tätigkeiten und Projekte fördern, die der Umwelt und der Gesellschaft nutzen. Ob das Erneuerbare Energie-Kraftwerke sind, klimaschonende Mobilität oder seniorengerechte Wohnungen – Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden bei einer wirklich nachhaltigen betrieblichen Altersversorgung unterstützen, leisten damit auch selbst einen messbaren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Solche positiven Beispiele können dann ebenfalls Erwähnung in der Berichterstattung finden. Soziale Verantwortung offensiv zeigen Auf diese Weise ergänzen sich die Berichterstattung nach CSRD und die nachhaltige Betriebsrente hervorragend. Die nachhaltige Betriebsrente ist Ausdruck für die soziale Verantwortung des Unternehmens und fördert die Sicherung der Belegschaft im Alter. Die dahinter liegenden Finanzierungsmittel können zusätzlich Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen und eine positive Wirkung erzielen – etwa durch finanzielle Förderung von entsprechenden Projekten. Firmen können diese Aspekte in der Berichterstattung aufnehmen, und das unter mehreren Aspekten. Eine nachhaltige Betriebsrente zahlt mehrfach positiv auf die Berichtspflichten ein. PER PROTOSCHILL ist Geschäftsführer der Stuttgarter Vorsorge-Management GmbH und leitet dort die Vertriebsunterstützung bAV.
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