Personalmagazin bAV Spezial 12/2024

29 Soli-Rente Finanzierung der aktuellen Renten verwendet werden. Dieses System funktioniert am besten, wenn die Lasten gleichmäßig verteilt sind und alle Einkommensgruppen ihren Beitrag gemäß dem Äquivalenzprinzip leisten. Das heißt, dass sich die Höhe der Renten nach der Höhe der gezahlten Beiträge richtet. Dieses Prinzip würde durch die Soli-Rente zunehmend geschwächt. Geringe Kosten, hohe Renditen bei der bAV Eine attraktive Ergänzung zur GRV stellt dagegen die betriebliche Altersversorgung (bAV) dar, denn sie eröffnet Beschäftigten die Chance, mit Unterstützung der Arbeitgeber oder alleine für ihre eigene Zukunft zu sparen und ihren Lebensstandard im Alter zu halten. Ein wesentlicher Vorteil der bAV ist die Möglichkeit, von großen Kollektiven zu profitieren. Dies hält die Verwaltungskosten niedrig und erlaubt attraktivere Renditen im Vergleich zu individuellen Vorsorgemodellen. Darüber hinaus ist die bAV in der Regel nicht darauf ausgelegt, Gewinne zu erzielen, sondern die Interessen der Arbeitnehmer in den Vordergrund zu stellen. Arbeitgeber wiederum können durch geeignete Modelle zur bAV nicht nur zur finanziellen Sicherheit ihrer Mitarbeiter im Alter beitragen, sondern auch die Attraktivität ihrer Unternehmen steigern. So fördert die bAV das individuelle Wohl der Beschäftigten und stärkt zugleich deren Bindung an das Unternehmen. „Zusätzliche Beiträge können Niedrigverdienende, Teilzeitbeschäftigte und insbesondere Frauen oftmals nicht aufringen. Sie wären die Verlierer der Forderung. Aus Frauensicht ist eine überwiegend arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung (bAV) sinnvoller und zielführender gerade für Personen, die bisher keine zusätzliche Altersversorgung haben. Eine fächendeckende bAV wäre auch ein Beitrag zur Verringerung von Altersarmut.“ Dr. Judith Kerschbaumer, Leiterin des Bereichs Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Ver.di „Das Ziel der Soli-Rente, die Ausbreitung der bAV auf eine größere Population, ist zu begrüßen. Entscheidend ist die Attraktivität für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, und hierfür sind Komplexitätsreduktion, Beitragshöhen, Verzinsung und Portabilität wesentlich. Um dies zu erreichen, sollte sich der Fokus auf die Nutzung, Optimierung und gegebenenfalls Reduktion bestehender Durchführungswege richten.“ Dr. Karin Steinhauser, Head of Total Rewards, Siemens Healthineers

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