Personalmagazin bAV Spezial 12/2024

Betriebliche Altersversorgung 26 personalmagazin bAV Ein Modell zur Stärkung der gesetzlichen Rente? Von Utta Kuckertz-Wockel Die IG Metall propagiert statt des Sozialpartnermodells die Soli-­ Rente Plus, bei der die gesetzliche Rente durch Eigenbeiträge gestärkt werden soll. Wie sinnvoll diese Pläne sind, diskutierte die Expertinnengruppe „Frauen in der bAV“ am runden Tisch. Der Gewerkschaftstag der IG Metall in Frankfurt am Main stimmte 2023 mit Zweidrittelmehrheit gegen die Einführung des Sozialpartnermodells in der Metall- und Elektroindustrie. Die Delegierten warnten davor, die Altersversorgung mit Kapitalanlagerisiken zu behaften und befürworteten stattdessen die Förderung der Soli-Rente Plus. Beim Lurse Round Table „Frauen in der bAV“ im Juni 2024 nahmen dessen 30 Teilnehmerinnen die Pläne der IG Metall kritisch unter die Lupe. Inhalte und Ziele der Soli-Rente Plus Die IG Metall baut mit der Soli-Rente Plus ausschließlich auf die erste Säule der Altersversorgung, die gesetzliche Rente (GRV). Aus ihrer Sicht ist die Finanzlage der GRV gut, das System lange etabliert und verwaltungsarm. Zudem genießt es großes Vertrauen in der Bevölkerung. Deshalb möchte die „Die Soli-Rente Plus stärkt die gesetzliche Rentenversicherung, was grundsätzlich zu begrüßen ist. Allerdings tragen die entstehenden Kosten auch diejenigen mit, für die ein solches Add-On finanziell nie infrage kommen wird. Möchte man die Altersversorgung für alle Beschäftigten stärken, ist ein kluger und weitreichender Einsatz von Betriebsrentenmodellen der näherliegende und bessere Weg. Hier eröffnet dann insbesondere § 100 EStG die Möglichkeit, Geringverdienende besonders zu unterstützen.“ Heike Cox, Vorstandsmitglied, Telekom-Pensionsfonds a. G.

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