Immobilien Wirtschaft Digital Guide Real Estate 2024

85 · Digital Guide · Real Estate 2024 In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass die Menschen nicht einfach so weiter leben und handeln können, wie es bisher möglich war. Das betrifft die verschiedensten Lebensbereiche. Mehr und mehr Menschen hinterfragen gelerntes Handeln und fangen an, bewusster zu leben. So auch im Gebäude und seinem Umfeld. Ungefähr 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen fallen auf Gebäude zurück. Eine Zahl, die als Begründung dafür herangezogen werden kann, warum die Mitarbeitenden des Facility Managements in Zukunft auch zu Klimamanagern werden. Es liegt in der Verantwortung der Betreibenden, die Abläufe in der Immobilie an die veränderten Anforderungen anzupassen. Es bedarf eines vorausschauenden und langfristigen Handelns, um die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. In Bezug auf das Energiemanagement werden wir zukünftig auf Gas und Öl verzichten und uns mit Nahwärmekonzepten beschäftigen. Im Zuge dessen wird auch gezwungenermaßen der Austausch mit den Städten und Gemeinden enger werden. Vorhandene Strukturen sind aufzubrechen und neue Kooperationen zu schließen. Der Facility Manager der Zukunft muss sowohl netzwerken als auch werben können. Im Kontext von Solarenergie wird das Facility Management ebenfalls mehr in den Austausch gehen. Sind erstmal PV-Anlagen auf den Dächern der Gebäude angebracht, und Strom wird produziert, ist zu überlegen, was mit dem überschüssig generierten Strom passiert. Wird aus der Immobilie ein Stromerzeuger und der Facility Manager der Stromverkäufer? RESSOURCENBÜNDLER Um im Sinne des 1,5-Grad-Ziels den CO2-Ausstoß weiter einzudämmen, muss es langfristig zum Ziel werden, keine neuen Gebäude zu bauen, sondern bestehende Liegenschaften zu erneuern. Dies kann nur auf Basis von Daten passieren. Diese müssen cloudbasiert erfasst, analysiert und anschließend verwertet werden. Im Kontext von Cradle to Cradle fokussieren sich die Facility Manager auf eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und rüsten Objekte um, anstatt Gebäude neu zu bauen. Ein Mantra, das dem Facility Management in vielerlei Hinsicht entgegenkommt. Schließlich ist es ebenso von einer Ressourcenkrise betroffen. Arbeitskräfte im Handwerk Menschen befinden sich die meiste Zeit ihres Lebens in Gebäuden. Bis zu 90 Prozent ihrer Zeit halten sie sich laut Inpact Media darin auf. Sie arbeiten dort, kaufen ein, nehmen Arzttermine wahr oder treiben Sport. Hinzu kommen die Gebäude, in denen die Menschen wohnen. Hier konnte man in den letzten Jahren feststellen, dass viele Bürgerinnen und Bürger ihr Zuhause auf verschiedene Art und Weise modernisieren. Von der PV-Anlage auf dem Dach über Smart-Home-Beleuchtungen bis hin zur Ladestation für das eigene E-Auto: Zahlreiche Menschen, die eine Immobilie besitzen, passen diese an aktuelle Entwicklungen und Trends an. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Markt, sondern am Ende auch auf diejenigen, die im Bereich Facility Management tätig sind. Denn die Menschen, die in den Gebäuden ihrer Arbeit nachgehen, einkaufen oder Arzttermine wahrnehmen, sind Menschen mit Bedürfnissen, die sich mit der Zeit selbstverständlich ändern. 2022 wurde im Rahmen einer Statista-Befragung festgehalten, weshalb Menschen Smart-Home-Anwendungen benutzen und in ihr Zuhause integrieren. Die drei am häufigsten genannten Begründungen waren mehr Komfort und Lebensqualität, mehr Sicherheit sowie die Energieeffizienz. NETZWERKER UND WERBENDER Im Idealfall betrachtet das Facility Management die Gebäude aus der Perspektive der Nutzenden. Das bedeutet: Entwicklungen, die in Bezug auf private Haushalte erkennbar sind, müssen im Betrieb stets mitgedacht werden. Darüber hinaus gibt es viele weitere Faktoren, die die Arbeit entscheidend beeinflussen. Einschneidende Entwicklungen, wie die Digitalisierung oder die Klimakrise, sind in dem Kontext zwei der bedeutendsten. Es gilt die Umwelt zu beobachten und das Gebäude frühzeitig an veränderte Bedingungen anzupassen – über alle Gebäudephasen hinweg, von der Planung bis in den Betrieb. Welche Auswirkungen sich wandelnde Nutzerbedürfnisse und Umwelteinflüsse auf unser Arbeiten haben, war zum Teil in den letzten Jahren schon feststellbar. Doch zukünftig wird sich der Beruf eines Facility Managers noch weiter verändern. Denn wie wird sein Arbeitsalltag aussehen, wenn es keine neuen Gebäude geben und das bestehende Objekt autonom werden wird? Im Zuge der Digitalisierung werden Facility Manager auch zu Tech-, Klima- und ESG-Managern. Wenn sie jetzt anfangen, sich mit unterschiedlichsten neuen Disziplinen des Facility Managements zu beschäftigen, werden aus ALLROUNDTALENTEN schon bald gute Multispezialisten. 1 VIELSEITIG muss sein, wer Komfort, Arbeitsqualität, Energieeffizienz und Sicherheit in einem Gebäude herstellen will M

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