Immobilien Wirtschaft Digital Guide Real Estate 2024

Mehr zu den PropTechs finden Sie hier! In einer Skala von 1 bis 5 (unwichtig bis sehr wichtig) schnitten die folgenden Erfolgsfaktoren am besten ab: 1. Gutes Vertriebsteam 4,55 2. Zugang zum richtigen Ansprechpartner 4,50 3. Netzwerk in der Immobilienbranche 4,41 4. Bekanntheitsgrad des Unternehmens steigern 4,38 5. Zugang zu Daten 4,22 PropTechs – Erfolgsvoraussetzungen Allgemein: • Skalierbarkeit ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. • Zusammenarbeit mit etablierten Partnern oder Gatekeepern kann den Markteintritt erleichtern. • Verständnis der Markt- bedingungen. • Bereitschaft, sich den ändernden Anforderungen in der Immobilienwirtschaft anzupassen. Digital Real Estate PropTech-Markt 82 · Digital Guide · Real Estate 2024 eine hohe Priorität hat, rangiert dieser Faktor bei Letzteren weiter hinten. Für Immobilienunternehmen entscheidet wohl eher die IT-Kompatibilität einer Lösung über deren Bekanntheit, so eine naheliegende Schlussfolgerung. Doch selbst die beste und bekannteste Idee kann zum Scheitern verurteilt sein. „Eine große Hürde im Immobiliensektor ist natürlich, dass Unternehmen oft noch wenig Erfahrung mit Digitalisierungsprozessen haben. Gerade im Bereich der Verwaltungen ist die Einführung von gesamthaften Lösungen häufig nur aus der Einführung von Verwaltungssoftware bekannt“, so Christian König von Juconn, das 2018 gegründet wurde und mit seinen IoT-Plattformlösungen (wie Immoconn – Heizungsmonitoring) für seine Kunden inzwischen fast 10.000 Systeme und über 100.000 Wärmemengenzähler in Deutschland überwacht. SPEZIALISIERUNG UND INDIVIDUALISIERUNG BRINGEN ERFOLG Die meisten anderen Produkte und Leistungen müssten jedoch individuell für einzelne Gebäude eingekauft werden. Das führe dazu, dass Wohnungsverwalter eine sehr hohe Erwartung an Individualisierung hätten. In anderen Branchen sei man daran gewöhnt, dass man erst einen Standard einführe und dann nach und nach für Sonderfälle Anpassungen umsetze. Letztlich ist es dann doch eine Standardisierung durch die Hintertür, die eben skalierbar bleibt und, wie hier, auf unterschiedlich große Player im Wohnungsmarkt angewendet werden kann. König sieht auch sein eigenes Erfolgskonzept: „Aus unserer Sicht können wir sagen, dass die Spezialisierung auf den Heizungskeller für uns ein guter Weg war. Im Heizungskeller sind wir dann aber sehr breit aufgestellt. Die Herausforderungen in der Modernisierung der Immobilienbranche sind so hoch, dass technisches Detailwissen eine sehr große Rolle spielt. Wichtig ist hier natürlich das Arbeiten mit Schnittstellen, die den Anschluss an andere Lösungen in der Systemlandschaft des Kunden ermöglichen.“ Trotz der teils durchwachsenen Zahlen für den hiesigen Markt ziehen die Blackprint-Autoren ein positives Fazit. Der PropTech-Sektor bleibt also attraktiv, sowohl für Gründer als auch für Wagniskapitalgeber. Dies zeigen laut Blackprint die steigenden PropTech-Zahlen und die gute Neugründungsquote im ersten Halbjahr 2023 trotz schwieriger Marktbedingungen. Der Reifegrad nimmt zu, was sich in großvolumigen Finanzierungsrunden für skalierbare Geschäftsmodelle zeigt. Auch die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl, ein weiterer Reifegradindikator, steigt und branchenagnostische Wagniskapitalgeber zeigen verstärktes Interesse am PropTech-Sektor. Allerdings brachten die massiven Krisen im ersten Halbjahr 2023 deutliche Herausforderungen mit sich. NEUE HERAUSFORDERUNGEN Angesichts der zahlreichen Herausforderungen im Bau- und Immobiliensektor, die letztlich nur durch Innovationen zu bewältigen sind (und die können gute PropTechs ja bieten), rät Blackprint den Branchenführern, dringend eine Transformationsstrategie schnell umzusetzen. Sie sollten dabei Folgendes berücksichtigen: • interne organisatorische und technologische Set-ups für die Zusammenarbeit mit PropTechs schaffen, • Beteiligungen an Venture-Capital-Fonds als Teil ihrer Zukunftsstrategie begreifen und umsetzen und • Strukturen wie eigene VentureArme oder getrennte Innovationsabteilungen aufbauen, um Merger und Akquisitionen zur Förderung von Produkt- und Geschäftsmodellinnovationen sowie ESG-Konformität gezielt voranzutreiben. Doch wann sind nun PropTechs erfolgreich? Sie selbst heben in der Studie das Vertriebsteam hervor, das effizient Kundenstrukturen durchdringen kann. Zudem sind der Zugang zum richtigen Ansprechpartner und ein solides Netzwerk in der Immobilienbranche von großer Bedeutung. Im Gegensatz zu PropTechs ist für Digital Leaders und etablierte Immobilienunternehmen der Zugang zum richtigen Ansprechpartner der wichtigste Erfolgsfaktor. Außerdem legen sie mehr Wert auf die klare Positionierung von Produkt-Technologieeigenschaften. Auch beim Bekanntheitsgrad klafft die Lücke zwischen den Vorstellungen der PropTechs und der digitalen Immo-Marktführer auseinander. Während dies für Erstere

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