74 · Digital Guide · Real Estate 2024 Big Data & Datenräume Datensicherheit „Alle elf Sekunden verliebt sich ein Hacker in ein Unternehmen.“ So oder ähnlich beginnt eine unheilvolle Liebesgeschichte im Zeitalter der Digitalisierung. Die Vernetzung von Unternehmen und Gesellschaft schreitet immer weiter voran. Immer mehr Daten werden online gespeichert und ausgetauscht. Zudem werden verstärkt immer mehr Geräte und Systeme miteinander vernetzt. Auf den ersten Blick mögen die beiden Themenkomplexe Immobilien und Cybersecurity wenig gemeinsam haben, da Cybersecurity in der Regel mit technologischen Themen wie Computersystemen, Netzwerken und Software in Verbindung gebracht wird. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass die Digitalisierung und Begriffe wie Smart Home und Smart Building eine Brücke zwischen Immobilien und Cybersecurity schlagen. Immer mehr Menschen nutzen die Vorteile von Smart-HomeTechnologien, wie internetverbundene Haushaltsgeräte und sensorgesteuerte Hausautomation. Ebenso setzt die Immobilienwirtschaft in ihren neu gebauten Immobilien auf die Vorteile moderner Technologien. Hierbei geht es nicht nur um IT-Systeme und Software zur Gebäudesteuerung, sondern auch um technische Einbauten in Gebäude, die über webbasierte Zugänge verfügen. Beispiele hierfür sind Lösungen für Verbrauchsmessungen (Smart Metering), Photovoltaikanlagen, Fernzugriffe zur Heizungssteuerung und Sensorik für Predictive Maintenance (vorausschauende Instandhaltung). ATTACKEN AUF DIE GEBÄUDEAUTOMATION Cyberangriffe auf die Immobilienwirtschaft können verschiedene Formen annehmen. Die unmittelbaren Bedrohungen, wie Datendiebstahl, Phishing, Denialof-Service-Angriffe, Ransomware-Angriffe und Malware, sind in diesem Kontext leicht erkennbar. Jeder dieser Angriffe hat seine eigenen spezifischen Methoden und Ziele, aber sie folgen im Allgemeinen einem wiederkehrenden Muster. Mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung von Gebäuden und Anlagen steigt jedoch auch das Risiko von Cyberangriffen auf die Infrastruktur. Ein Beispiel sind Attacken auf die Gebäudeautomation, die dazu führen können, dass die Steuerung von Heizung, Lüftung und Klimaanlage gestört wird. Dies kann nicht nur zu Komforteinbußen für die Nutzerinnen und Nutzer führen, sondern auch zu Schäden an der Gebäudetechnik. Ein weiteres Beispiel sind Angriffe auf die Sicherheitssysteme von Gebäuden. Hier können Hacker versuchen, Zugang zu Überwachungskameras oder Alarmsystemen zu erlangen, um Einbrüche oder Diebstähle zu ermöglichen. Auch die Manipulation von Zugangskontrollsystemen ist möglich. Das kann zu Sicherheitsrisiken für die Nutzer führen. TEXT Robert Betz BRÜCKENSCHLAG ZWISCHEN TECHNIK UND DATENSICHERHEIT Cyberangriffe auf die Immobilienwirtschaft können verschiedene Formen annehmen. Mit der zunehmenden DIGITALISIERUNG und VERNETZUNG von Gebäuden und Anlagen steigt auch das Risiko von Cyberangriffen auf die Infrastruktur. Die aktuelle Situation beleuchtet eine aktuelle Studie von KPMG und ZIA. DIE FOLGEN VON CYBERANGRIFFEN KÖNNEN GRAVIEREND SEIN – ANGEFANGEN BEIM DATENVERLUST ÜBER BETRIEBSSTÖRUNGEN BIS HIN ZU FINANZIELLEN VERLUSTEN UND REPUTATIONSSCHÄDEN.
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