Immobilien Wirtschaft Digital Guide Real Estate 2024

Immobilienverwaltung /Facility Management Digitale Ökosyteme 52 · Digital Guide · Real Estate 2024 DIE DIGITALE EFFIZIENZSTEIGE- RUNG MUSS AUSSCHLAGGEBEND, GESETZLICH GEFORDERT ODER EXISTENZSICHERND SEIN. DANN ERST VERABSCHIEDET SICH DER MARKT VON SEINEM ATTENTISMUS. greifend bereitzustellen, neu diskutiert und bewertet werden muss. Dies erfordert eine qualifizierte Betrachtung der einzelnen Anwendungsfälle, insbesondere im Hinblick auf die wirklichen Kostentreiber im CREM oder FM. In der Nutzung von Ticketsystemen gibt es bisher nur sehr wenige Ausbaustufen, die auch eine Zuordnung zu Gewerken oder technischen Anlagen mit Störungsursache und einer Investitionskostenbetrachtung und damit die Ableitung wirklicher Instandhaltungsstrategien ermöglichen. In Verbindung mit Sensorik und KI liegt hier ein großes Potenzial, insbesondere wenn die bisherigen Knowhow-Träger, die „alles im Kopf haben“, in den Ruhestand gehen. GESCHÄFTSMODELLE, KOSTEN, VERGÜTUNG Ein weiteres Potenzial liegt in den Portaldaten, die über plattformbasierte Ökosysteme einen Mehrwert schaffen und neue Geschäftsmodelle generieren können. Diese Ökosysteme werden Immobiliendaten wie auf einem Marktplatz handeln, ähnlich wie wir es bereits mit Adress- und Verhaltensdaten für Vertriebszwecke und gezieltes Online-Marketing kennen. Hier ist es wichtig, zwischen einem kostenpflichtigen Modell für die Generierung und den Transfer von Daten im Rahmen eines eigenen (neuen) Geschäftsmodells und dem messbaren Nutzeneffekt durch die Verarbeitung von Daten im Sinne der Prozesseffizienz- oder Prozesseffektivitätssteigerung zu unterscheiden. Die reine Vermarktung einer Software und ihrer Ergebnisse, die auf der Verarbeitung digitaler Informationen beruhen, ist nicht wirklich ein neues Geschäftsmodell der Datenmonetarisierung. Die entscheidende Frage ist: Wer ist bereit, Geld für welche Anwendungsfälle und welche Daten auszugeben? Vorausgesetzt natürlich, dass diese Daten kurz- bis mittelfristig außerhalb einer abgeschlossenen IT-Infrastruktur bereitgestellt werden dürfen. Bei der Beantwortung dieser Frage werden auch die Nutzungsarten und die Art der Nutzer eine entscheidende Rolle spielen. Das Monetarisierungspotenzial durch ergänzende Angebote wird sich in einem Shopping-Center oder Wohnquartier sicherlich ganz anders darstellen als in einer eigengenutzten Liegenschaft des CREM. Für einige Datenkategorien gibt es schon lange konkrete Preismodelle, für andere werden die Preise individuell zu bestimmen sein. Für die konventionelle Stammdaten-Bestandserfassung (2D-Grafik und alphanumerische TGA-Erfassung) muss der Kunde zwischen ein und drei Euro pro Quadratmeter bezahlen. Für eine BIM-Nachmodellierung fallen zwischen drei und zehn Euro pro Quadratmeter an. Der Wert für eine komplette BIM-Bestandsdokumentation im Transaktionsgeschäft wird auf ein Prozent des Verkaufspreises des Gebäudes geschätzt. Der Gegenwert für Daten, die eine Effizienzsteigerung bewirken, wird sich durch eingesparte Durchlaufzeit und Vollkostensatz errechnen lassen. Vergütungsmodelle im Bereich der Provisionsgeschäfte werden sehr individuell gestaltet sein und sich an einem verhandelbaren Prozentsatz bezogen auf den Umsatz oder Gewinn orientieren. Die 1 2 3 4 5 Quelle: Matthias Mosig Die Top 10 der digitalen Anwendungsfälle 125 Anwendungsfälle im Immobilienmanagement für die Betriebsphase wurden untersucht. Nach den im Verhältnis zueinander gewichteten Bewertungskriterien Einsparpotenzial (Prozesseffizienz, externe Sachkosten), Kosten/Aufwand der Implementierung, Umsetzbarkeit (technische Marktreife, Akzeptanz Anwender), qualitativer Mehrwert (Rechtssicherheit, Funktionsfähigkeit, Werterhalt) und Enabler für zukünftige Technologien ergibt sich diese Reihenfolge: Digitales Help-/ Servicedesk (KI-basiert) Digitale Ausschreibung/Vergabe/Abrechnung (manuell/Workflow-basiert) Digitales Regelwerkskataster Digitales Vertragsmanagement (KI-basiert) Digitale Abwicklung der Instandsetzung (manuell/Workflow-basiert)

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