Immobilien Wirtschaft Digital Guide Real Estate 2024

4. Digitale Exzellenz Vollständig digital transformiert; alle betrieblichen Prozesse werden ohne Medienbrüche unterstützt; Informationstechnologie hat sich zu einer Kernkompetenz für Wettbewerbsvorteile entwickelt; kontinuierliche Innovation. Für den deutschen Staat scheint die Digitalisierung ein ewiges Zukunftsthema zu bleiben. Aber auch die Unternehmen der deutschen Wirtschaft stehen nicht selten kaum besser da. Der Excel-basierte VW-Konzern war immer wieder Grund für Kopfschütteln, und die zahlreichen händischen, analogen oder mit vielfältigen Medienbrüchen zerklüfteten Prozesslandschaften in deutschen Unternehmen sind jedem Kunden nur allzu vertraut. In besonderem Maße gilt dies zweifellos für die Immobilien- und Wohnungswirtschaft, bei der Kugelschreiber und Notizblock, Excel-Tabellen und Papierberge nach wie vor weitgehend den Alltag dominieren. Dabei brachten doch die Pandemiejahre bei allen Branchen hektischen Aktionismus auf dem Technologiesektor mit sich. Plötzlich schienen digitale Lösungen auf allen Ebenen zum Allheilmittel zu werden. Zwar ist das Dringlichkeitsmoment dieser Zeit inzwischen abgeklungen. Dennoch scheint vorsichtiger Optimismus angebracht, dass es sich diesmal um einen echten Aufbruch handelt, der von Vernunft und Augenmaß geprägt ist. Eine Nachfrage hierzu bei den Anbietern verschiedener Softwarelösungen ergibt ein eindeutiges Bild. So meint etwa Björn Jüngerkes, CEO der Dr. Klein Wowi Digital AG: „Die zunehmende Anzahl an rechtlichen, regulatorischen und geopolitischen Themen, begleitet von einer Ungewissheit auf politischer Ebene, bringt viele Unternehmen derzeit an ihre Grenzen. Die Digitalisierung wirkt hier unterstützend, vor allem darin, die Vielzahl an Vorgaben bewältigen zu können.“ Es sei zu erwarten, dass „der Digitalisierungszug der Immobilienwirtschaft in den nächsten Jahren eher noch Fahrt aufnehmen wird“. GEWICHTIGE FAKTOREN SPRECHEN FÜR EINE STARKE DIGITALISIERUNG Susanne Vieker, Chief Product Officer und Geschäftsleiterin der Haufe-Lexware Real Estate AG, bestätigt diese Beobachtung: „Waren vor einigen Jahren die Digitalisierungsvorhaben in den Wohnungsunternehmen und Verwaltungen nur sporadisch und eher verhalten angelegt, so hat sich doch insbesondere seit der Corona-Pandemie das Bewusstsein für die Notwendigkeit stark vergrößert. Neben dem orts- und geräteunabhängigen Arbeiten sprechen weitere gewichtige Faktoren für die starke Digitalisierung von Wohnungsunternehmen und Immobilienverwaltungen: Fachkräftemangel, Prozesseffizienz, Datenschutz, Energiekrise – um nur einige davon zu nennen.“ Auch Oliver Luttmann, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Aareon Deutschland, sieht definitiv Technologiefortschritte: „Der digitale Transformationsprozess in der Immobilienbranche ist in vollem Gange. Digitalisierung ist in der Regel fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. Die Immobilienunternehmen und auch deren Stakeholder profitieren vom technologischen Fortschritt durch automatisierte Prozesse, die Unterstützung der Mitarbeitenden bei ihren operativen Tätigkeiten, mehr Komfort und Service für die Kundschaft sowie Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz.“ Diese Einschätzungen von Lösungsanbietern werden durch empirische Erkenntnisse unterstützt. So stellt auch die „Digitalisierungsstudie 2023“, die vom ZIA und der Unternehmensberatung EY auf der Basis einer Befragung von rund 300 Beschäftigten DIGITALISIERUNGSSTUDIE 2023 Erstellt vom ZIA und der Unternehmensberatung EY auf der Basis einer Befragung von rund 300 Beschäftigten privatwirtschaftlicher und öffentlicher Unternehmen mit immobilienwirtschaftlichem Bezug. Im Ergebnis wollen 41 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen in Digitalisierungsmaßnahmen auf dem bestehenden Niveau halten, 50 Prozent planen sogar eine Erhöhung. 37 Prozent investieren immerhin mehr als fünf Prozent ihres Jahresumsatzes in die Digitalisierung, 2022 waren es 35 Prozent. Leicht steigend ist auch der Anteil der Unternehmen, die sich in fortgeschrittenen Phasen der digitalen Transformation befinden: 58 gegenüber 55 Prozent im Vorjahr. Branchenbeobachter sind sich sicher: Der DIGITALE TRANSFORMATIONSPROZESS in der Immobilienbranche ist in vollem Gange. Einen erkennbaren Aufwärtstrend stellt auch die letzte Digitalisierungsstudie von ZIA und der Unternehmens- beratung EY auf der Basis einer Befragung von rund 300 Beschäftigten in Unternehmen mit immobilienwirtschaftlichem Bezug fest. F 15 · Digital Guide · Real Estate 2024 ERP/CRM Update Digitalisierung

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