ERP/CRM Wohnungswirtschaftliche ERP-Systeme 20 · Digital Guide · Real Estate 2025 legungen ist eine Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte (siehe Interview auf Seite 21). Dass sich daran unter anderem die Treuhandstelle für Wohnungsunternehmen in Bayern GmbH (VdW Bayern Treuhand) beteiligt hat, ist kein Zufall: Mitgliedsunternehmen des bayerischen Verbandes sind vom Verkauf von HLRE an Aareon besonders betroffen, da aus historischen Gründen das ERP-System Axera bei ihnen stark verbreitet ist – etwa jedes fünfte Mitgliedsunternehmen (vor allem kleine und mittlere Bestandsgenossenschaften) nutzt es. „Mehrere Wohnungsunternehmen sind deshalb mit der Frage an uns herangetreten, welche Alternative zu den vorhandenen ERP-Systemen es gibt“, berichtet VdWVerbandsdirektor Hans Maier. Endgültige Antworten gibt es allerdings noch nicht, wie Maier einräumt. „Wir sehen die Themen, haben aber noch keine Lösung“, erklärt er. Sicher sei aber: „Ein Monopolist mit einem Kapitalgeber aus Amerika muss einen Weg finden, den Unternehmenswert zu steigern.“ Unter anderem aus diesem Grund sollte es laut Maier für Unternehmen, die nicht von Aareon abhängig sein wollen oder aber Sonderanwendungen brauchen – beispielsweise für die Bewirtschaftung kommunaler Immobilien –, eine Alternative geben. Wie das umgesetzt werden könne, sei offen. „Dass das über den Verband läuft, sehe ich eher nicht“, vermutet Maier. „Für wahrscheinlicher halte ich die Schaffung eines Vehikels, das von den Anwendern finanziert wird und in das sich möglicherweise am Anfang unsere Treuhandstelle einbringt.“Einfach dürfte dieser Weg nicht werden. Stephanie Kreuzpaintner von Domus jedenfalls äußert sich skeptisch über solche Pläne. Die Gründung einer IT-Plattform, an die PropTech-Lösungen angedockt werden, bezeichnet sie als „eine extreme Challenge“ und als „unglaublich teuer und komplex“. Kreuzpaintner: „Ich würde mich wundern, wenn es gelingen sollte.“ Außerdem seien derartige Plattformlösungen nicht zukunftsweisend. Domus sei „darüber jedenfalls bereits weit hinaus“ und beschäftige sich derzeit intensiv mit der Automatisierung von Prozessen und der Einbindung von KI-Assistenten in die Immobilienverwaltung. Auch bei Promos setzen die Entwickler generative KI ein, wie Jens Kramer erklärt. Er weist darauf hin, dass nicht wenige Visionäre einen radikalen Umbruch in der Softwareentwicklung durch den Einsatz generativer KI vorhersagen würden. „Unser Verständnis ist auch“, ergänzt er, „dass es heute nicht nur um ein ERP-System im engeren Sinne mit Buchhaltung, Controlling und Logistik geht, sondern dass die ITWelt von heute in der modernen Immobilienwirtschaft wesentlich umfangreicher gedacht werden muss“ (siehe Infobox auf dieser Seite). AUSBAUEN, WECHSELN ODER ABWARTEN – WAS TUN? Es ist also viel Bewegung auf dem wohnungswirtschaftlichen IT-Markt. Wie sollen sich nun Wohnungsunternehmen angesichts der dynamischen Entwicklung verhalten? Berater Peter Wallner von Connekt rät – ohne generalisieren zu wollen – zur Gelassenheit. „Wer nicht gezwungen ist, sollte sein ERP-System jetzt nicht wechseln, sondern abwarten“, empfiehlt er. Dabei zieht er den Vergleich zur Wärmepumpe, die in den letzten fünf Jahren einen technologischen Sprung gemacht habe. „Einen solchen Innovationssprung wird es auch im ERP-Markt geben“, ist Wallner überzeugt und betont: „Wenn es einen Bedarf an einer leistungsfähigeren Lösung gibt, wird es dafür auch ein Angebot geben.“ Strategieentwicklung, Unternehmensmanagement, Unternehmensentwicklung, Controlling & Berichtswesen, Unternehmenskommunikation Controlling und Berichtswesen, Dokumentenmanagement Unternehmen Portfolioanalysen, strategisches Portfoliomanagement, Asset Management Portfoliomanagement-System Portfolio Facility Management Auftragnehmer, regelmäßige Instandhaltung, Instandsetzung und Modernisierung Handwerkerportal, Gebäude- automation, Verkehrssicherung, digitale Wohnungsübergabe Immobilienverwaltung (Bestand) Kanalmanagement, Vermietung, Kundenservice, WEG-Verwaltung Vermietung, CRM, Mieter-App/-Portal, WEG-Verwaltung Immobilienverwaltung (Kunde) Ergebnismanagement, Rechnungswesen, Personal, Recht, Informationstechnologie, zentrale Verwaltung Kernsystem Stützfunktionen Welche IT-Lösungen brauchen wir in der Wohnungswirtschaft? Von der Unternehmenssteuerung über die Immobilienverwaltung bis zum Portfoliomanagement: Die IT-Lösungen werden immer komplexer. Quelle: Deloitte 2025 AUFGABEN SOFTWAREKOMPONENTEN
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