ERP/CRM Wohnungswirtschaftliche ERP-Systeme 16 · Digital Guide · Real Estate 2025 Stephanie Kreuzpaintner, Vorständin der Domus Software AG, die schwerpunktmäßig Verwalter zu ihren Kunden zählt, aber auch Wohnungsunternehmen bedient. Jens Kramer, Geschäftsführer der Promos Consult Projektmanagement, Organisation und Service GmbH, berichtet ebenfalls, dass sein Unternehmen vermehrt Anfragen von Neukunden bekommt. Zwar könne er nur mutmaßen, inwiefern dies mit Fusionen und Private-Equity-Übernahmen zu tun habe, sagt Kramer, ohne Aareon beim Namen zu nennen. Aber wenn möglicherweise ein Gesellschafter Druck aufbaue, „um Kosten zu senken oder Erträge zu steigern, kann schnell der eigentlich wichtige Kontakt zum Kunden und seinen Anforderungen in den Hintergrund geraten“, erklärt der Promos-Geschäftsführer und ergänzt: „Ganz bestimmt Möglichkeit erhalten, sich an Dr. Klein Wowi Digital zu beteiligen und sich damit Mitspracherechte zu sichern. Das Modell, das unter dem Projektnamen Juno läuft, wurde in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Domus AG, einer Tochter des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU), entwickelt. Seine Gesellschaft sei von mehr als 30 Wohnungsunternehmen angesprochen worden, ob man sich nicht an ihr beteiligen könne, berichtet Jüngerkes über den Anlass. In die Erarbeitung des Modells einbezogen war eine Arbeitsgruppe, in der neben Vertretern von Hypoport, Dr. Klein Wowi Digital und Domus auch drei Vorstände von Wohnungsgenossenschaften sowie BBU-Vorständin Maren Kern und Andreas Breitner, Verbandsdirektor des VNW Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V., mitwirkten. Geplant ist nun, dass die Hypoport SE zwischen zehn und 49,9 Prozent ihrer Anteile der Dr. Klein Wowi Digital AG an Wohnungsunternehmen oder -verbände abgibt; Hypoport bleibt Mehrheitsgesellschafter. Die Wohnungsunternehmen sollen sich auch nicht direkt an der Dr. Klein Wowi Digital beteiligen, sondern an einer Beteiligungsgesellschaft. Denn „eine Abstimmung mit einer großen Anzahl von Gesellschaftern wäre nicht praktikabel“, sagt Jüngerkes. Viel zu reden gab offenbar die Höhe der finanziellen Beteiligung. Nach einem „intensiven Austausch“ (Jüngerkes) wurden folgende Grenzen festgelegt: Wohnungsunternehmen mit bis zu 500 Nutzeinheiten müssen mindestens 20.000 Euro investieren, solche mit 500 bis 999 Nutzeinheiten mindestens 50.000 Euro und größere Unternehmen mindestens 100.000 Euro. Maximal dürfen es pro Unternehmen eine Million Euro sein. Im Gegenzug stellt der Softwareanbieter eine Dividende in Aussicht. Viel wichtiger als der finanzielle Ertrag ist den Wohnungsunternehmen nach Einschätzung von Jüngerkes aber etwas anderes, nämlich die Mitbestimmung: „Sie wollen sichergehen, dass die Software nicht an Einsatzhäufigkeiten In der ersten Jahreshälfte 2024 fragte der GdW seine Mitglieder, welches ERP-System sie nutzen. Von den zehn meistgenannten Lösungen gehören heute sieben zum Marktführer Aareon. Quelle: GdW Software-Lösung Anzahl Anteil Aareon Wodis Sigma 322 35,1 % GAP Immotion 185 20,2 % Aareon Wodis Yuneo 84 9,2 % Haufe wowinex 76 8,3 % ZHAUS 40 4,4 % Haufe axera 36 3,9 % Dr. Klein Wowiport 27 2,9 % Aareon Blue Eagle 21 2,3 % Domus ERP 22 2,4 % Aareon RELion 11 1,2 % SAP (sonstige) 11 1,2 % Varys Varyhome 9 1,0 % Kirchhof PROWOH 9 1,0 % Haufe powerhaus 8 0,9 % Hausperfekt 5 0,5 % haussoft 5 0,5 % PROMOS.GTready2 4 0,4 % Andere 3 4,7 % Gesamt 918 100 % laufen diese Unternehmen nicht zu ihren Kunden, um denen zu erzählen, dass sie zukünftig mit ihren spezifischen Wünschen nicht mehr in den strategischen Fokus passen. Das wird dann der Kunde mühsam selbst herausfinden müssen.“ Insofern sei es „nachvollziehbar“, wenn Kunden verunsichert seien und bei Wettbewerbern wie Promos anfragten. EINFÜHRUNG EINES BETEILIGUNGSMODELLS Einen besonders großen Schritt auf die Wohnungswirtschaft zu macht die zur Hypoport-Gruppe gehörende Dr. Klein Wowi Digital AG mit ihrer Cloud-Plattform Wowiport. Sie hat ein Modell entwickelt, das CEO Björn Jüngerkes bereits im letzten Herbst gegenüber der DW angekündigt hatte: Wohnungsunternehmen sollen die
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