81 IMMOBILIEN-SOFTWARE durchgängigenWorkflow voranzutreiben, braucht es auf Anbieterseite eine bessere Konnektivität. Das heißt eine offene Software-Architektur und einenKonsens über gemeinsame Daten- und SchnittstellenStandards, an die sich alle halten.“ So steht es noch in den Sternen, ob der europäische Gesetzgeber ohne bewusste Absicht zum Initialzünder für einemögliche Branchenplattform wird. diverser Nutzungsarten, zeigen explizit ihre verfügbaren Schnittstellen zu großen Anbietern wieMicrosoft, Datev, SAP oder der bison.box. Softwarepartner, die keine API bereitstellen, scheiden daher bei vielen Unternehmen schon im Vorfeld aus. Noch ist offen, ob sich die Immobilienwirtschaft für einen gemeinsamen Datenstandard entscheidet, um so den Weg für eine Branchenplattform zu bahnen. „Wir sollten uns nicht anMega-Plattformenwie Google oder Amazon orientieren, da die Immobilienwirtschaft hierzulande mittelständisch geprägt ist“, empfiehlt easolGeschäftsführerMarko Broschinski. Er rät stattdessen zu einzelnen in einer NutzerCommunity entwickelten Anwendungsfällen, für die jeweils die geeignete Software identifiziert und per Schnittstelle angeschlossen wird. „So bilden sich bereits jetzt Community-Standards. Sollten sich dann doch Branchenstandards ergeben, wären diese aus den bereits bestehenden Community-Standards für alle einheitlich mit entsprechend reduziertem Aufwand zu entwickeln.“ Bei der vom Aufzughersteller Schindler ins Leben gerufenen Plattform Building Minds sieht man dies anders. Gemeinsam mit Microsoft und dem Branchenverband RICS entwickelt das aus der Gebäudeautomation kommende Unternehmen den ImmobilienDatenstandard IBPDI. Das Ziel ist es, in den kommenden Jahren bereits eine Marktabdeckung von 60 bis 80 Prozent zu erreichen. DATENTRANSPARENZ IST SOGAR EUROPAWEIT NOTWENDIG Die Frage MegaPlattform oder Partikularlösung könnte derweil auch in Brüssel entschieden werden. Denn wenn bereits der Gesetzgeber standardisiert, wird es für die Branche schwierig, sich zu verweigern. Stichwort ESG und EU-Taxonomie: „Dies ist die nächste große Hürde. Um sie zu nehmen, sind wir alle auf verlässliche Informationen angewiesen, um schnell neue Standards einzuführen“, urteilt PriceHubbleGeschäftsführer Christian Crain. Denn europaweit soll nach und nach ein gemeinsames Verständnis vomWesen einer nachhaltigen Immobilie entstehen. Dafür braucht es Datentransparenz. Technisch sind die Voraussetzungen für eine solch umfassende gebäudezentrierte Datenplattform bereits erfüllt. Aber Cloudbrixx-Chef Marc Mockwitz gibt zu bedenken: „Um die Vernetzung der verschiedenen Lösungen für einen « Dr. Ulrich Nagel, Köln Fotos: Haufe Gruop, Cloudbrixx; easol; Eucon 70% Mehr als 7 Prozent der digital aufgestellten Immobilienunternehmen in Deutschland bezeichnen Plattformen als den aktuell wichtigsten Trend der Digitalisierung. Gibt es bei Ihnen bereits ein ESG/PropTech-Projekt? 80,0% GROSSUNTERNEHMEN 69,2% MITTELGROSSE UNTERNEHMEN 31,3% MITTLERE UNTERNEHMEN 36,4% KLEINE UNTERNEHMEN Ja Nein 20,0% 30,8% 68,7% 63,6% Quelle: Studie Digital Leaders in Real Estate 2021 Germany
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==