68 DIGITAL GUIDE REAL ESTATE 2022 I BUILDING INFORMATION MODELING Einige Trends am Bau kommen BIM entgegen. Der Datenaustausch am Gebäude wird während der Erstellung oder Sanierung immer intensiver. Allein die Anforderungen an die Energieeffizienz durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die darauf abzielende Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) bedingen einen ständigen Austausch zwischen Planerinnen und Planern, Handwerkern, Haustechnikern und zukünftigen Betreibern der energetischen Anlagen. Auch die sonstige Gebäudeautomation bis zu deren Steuerung mittels Künstlicher Intelligenz (KI) kann so mit einbezogen werden. Mit herkömmlichen Planungstools ist dies kaum noch zu bewältigen. Hinzu kommt eine Planungspflicht bei öffentlichen Ausschreibungen, deren Vorgaben ohne BIM oft gar nicht mehr zu erfüllen sind. BIM-STANDARDS ERGEBEN SINN „Die verpflichtende Nutzung von BIM bei öffentlichen Ausschreibungen ist sehr wichtig. Gerade die skandinavischen Länder sind uns deutlich voraus. Für den Tief- und Infrastrukturbau sind Regelungen in Deutschland ja in Kraft, aber das muss auch auf den Hochbau ausgeweitet werden“, fordert Koen Matthijs, Chief DivisionOfficer, Operate &Manage Division bei der Nemetschek Group, einem BIM-Software-Anbieter. Nemetschek entwickelt Software für den gesamten Baulebenszyklus inklusive des Betriebs von Immobilien. Dabei wird auf offene Standards wie „Open BIM“ gesetzt. Dieser gewährleistet Gebäudeenergiegesetz und Bundesförderungen pushen BIM Baunotwendigkeiten, der Rechtsrahmen und eine zunehmende Kreislaufwirtschaft machen Building Information Modeling (BIM) fast unentbehrlich. Doch der digitale Zwilling hat noch viele weitere Vorteile im Immobilienlebenszyklus – nicht zuletzt auch bei Gewerbebauten. Oben: In BIM können sämtliche Daten aller Baumaterialien und -methoden hinterlegt werden. Unten: BIM erlaubt auch einen Blick auf die Funktionalität eines geplanten Bauwerkes.
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