Immobilien Wirtschaft Digital Guide Real Estate 2022

17 ENTERPRISE RESOURCE PLANNING SYSTEMS Der Aufwand für ein solches Ökosystem wird vorerst nur für größereUnternehmen erschwinglich sein. Zudem ist die Problematik der Integration unterschiedlichster Software hier auf die Spitze getrieben, worauf Marc Mockwitz, Geschäftsführender Gesellschafter von Cloudbrixx, hinweist: „Um die Vernetzung der verschiedenen Lösungen für einen durchgängigen Workflow voranzutreiben, braucht es auf Anbieterseite eine bessere Konnektivität. Das heißt eine offene Software-Architektur und einen Konsens über gemeinsame Daten- und Schnittstellen-Standards, an die sich alle halten.“ DIE OPTIMALE DIGITALE STRUKTUR ERMITTELN Eines immerhin kann als gesichert gelten: Ein leistungsfähiges ERP-System, das viele Akteure einbezieht, ist eine gute Voraussetzung für den Aufbau eines Ökosystems. Dr. André Rasquin, Vorstand Operatives Geschäft bei Aareon, nennt in diesem Zusammenhang einige ERPAusbaustufen, die ein Ökosystem unterstützen: „Business Intelligence Tools ermöglichen umfangreiche Analysen auf Knopfdruck. Datenbestände können mit statistischen Daten und Marktwerten angereichert werden und liefern so zuverlässige Planungen und Prognosen. KI-Komponenten helfen, Fehler zu vermeiden. Kurzum: Moderne ERP-Systeme werden immer intelligenter und unterstützen ihre Anwender immer besser. Sie bilden den Kern des digitalen Ökosystems eines Unternehmens.“ ERP, Plattformen, Ökosysteme – die digitale Zukunft wird sicher vielschichtig sein und den einzelnen Unternehmen je nach Bedarf einfachere und anspruchsvollere Lösungen zur Verfügung stellen. Wichtig wird dabei vor allem sein, die für die eigenen Belange optimale digitale Struktur zu ermitteln. Das ermöglicht einerseits, den maximalen Nutzen aus dem System zu ziehen, und andererseits, zu hohe Komplexität zu vermeiden. Digitalisierung ist nicht zuletzt auch deshalb eine vernünftige Option, um in den andauernden und zukünftigen Krisen nicht kalt erwischt zu werden. aller relevanten Player über digitale Plattformen. Wie bei den übrigen Buzzwords der vergangenen Jahrzehnte erlebt auch der Begriff „Ökosystem“ seinen Anfangshype. Plötzlich scheint es Ökosysteme aus allen Richtungen nur so zu hageln. Susanne Vieker, Geschäftsleiterin und Prokuristin der Haufe-Lexware Real Estate AG, schärft den Begriff so: „Das Wort ,Ökosystem‘ wird gerade in der Branche sehr oft verwendet und sehr häufig mit technologischer Plattform gleichgesetzt. Diese technische Basis ist für ein Ökosystem lebensnotwendig. Allerdings bietet ein Ökosystem wie in der Natur erst einen Mehrwert, wenn viele unterschiedliche Elemente Teil davon sind und sich gegenseitig ergänzen. Bei allen Ökosystemen darf eines nicht vergessen werden: Die Nutzenden müssen konsequent von Anfang anmitgedacht werden. Siemüssen die Chancen und Vorteile digitaler Möglichkeiten und neuer Abläufe erkennen und verstehen.“ Diese Art vernetztes Arbeiten wird erst möglich, wenn alle noch vorhandenen analogen Prozesse digitalisiert sind. VERNETZTE KOLLABORATION Dazu Jens Kramer, der CEO von Promos consult: „Arbeitsteilige Prozesse, bei denen beispielsweise Telefonate geführt, Briefe versendet oder Akten von Hand zu Hand gereicht werden, sollen in einer digitalen Lösung gebündelt werden. Die Anwendung muss dabei leicht zu bedienen sein und die Möglichkeit bieten, Arbeitsschritte von überall aus durchzuführen. Ziel ist, dass sich aus der Digitalisierung verschiedener Arbeitsschritte eine ganz neue Vernetzung der Abläufe ergibt.“ Diese vernetztenKollaborationsstrukturen erleichtern die effiziente und transparente Abwicklung ineinandergreifender Prozesse, die gemeinsame Gestaltung von zielgruppenoptimierten Lösungen und Angeboten sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Bauunternehmer, Makler, Mieter und Vermieter, Handwerker, Verwalter usw. – alle über Prozesse der Branche verknüpften Stakeholder bilden ein miteinander in enger Wechselbeziehung stehendes System, das über digitale Technologie effizient zusammenarbeitet. „Bei allen Ökosystemen darf eines nicht vergessen werden: Die Nutzenden müssen konsequent von Anfang an mitgedacht werden. Sie müssen die Chancen und Vorteile digitaler Möglichkeiten und neuer Abläufe erkennen und verstehen.“ Susanne Vieker, Geschäftsleiterin und Prokuristin der Haufe-Lexware Real Estate AG „Datenbestände liefern mit statistischen Daten und Marktwerten angereichert zuverlässige Prognosen. KI-Komponenten vermeiden Fehler. Moderne ERP-Systeme unterstützen ihre Anwender immer besser. Sie bilden den Kern des digitalen Ökosystems eines Unternehmens.“ Dr. André Rasquin, Vorstand Operatives Geschäft bei Aareon « Dr. Hans-Dieter Radecke, Tiefenbach

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