Personalmagazin HR-Software 10/2025

personalmagazin HR-Software 2025 HR-Software Foto: Remote Künstliche Intelligenz kann Fluch und Segen zugleich sein. Fakt ist: Sie ist aus dem Recruiting nicht mehr wegzudenken, denn nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Stellensuchende setzen sie ein. Job van der Voort gibt Tipps, wie Unternehmen KI am besten für sich nutzen. Interview Daniela Furkel Personalmagazin: In einer Umfrage fanden Sie heraus: 29 Prozent der Unternehmen erhalten regelmäßig zu viele Bewerbungen – oft KI-generiert und unpassend. Auf der anderen Seite nutzen viele Arbeitgeber selbst KI, um Bewerbungen besser zu managen. KI gegen KI: Das kann doch nicht der Sinn von gutem Recruiting sein? Job van der Voort: Doch, das ist gutes Recruiting. Es ist nicht so, dass wir eine KI auf eine andere ansetzen. Sondern KI ist ein Werkzeug, das den Anwenderinnen und Anwendern hilft, ihre Arbeit besser auszuführen. Das ist eine gute Entwicklung: KI hilft den Unternehmen, die sehr viele Bewerbungen erhalten, diese sehr schnell durchzusehen. Aber KI wird auch von Stellensuchenden eingesetzt. Es kann sein, dass diese KI nutzen, um ihre Bewerbung zu schreiben oder zu optimieren. Dann kommt es wirklich zu der Situation, dass eine KI die von einer KI erstellten Texte auswertet. Aber kritisch wird es nur, wenn ein rekrutierendes Unternehmen Entscheidungen durch KI treffen lässt. Das ist nicht der richtige Weg. Wenn ein Unternehmen Künstliche Intelligenz jedoch als Werkzeug einsetzt, um Bewerbungen leichter zu sichten, um Informationen zusammenzufassen, um nach Infos zu suchen, dann ist das eine gute Sache. Fast 40 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben immer noch Probleme, qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Mit KI haben wir ein neues, leistungsfähiges Tool, das ihnen helfen kann, im Recruiting besser zu werden. Nicht nur KI-optimierte Bewerbungen stellt die Arbeitgeber vor Herausforderungen. Auch Deep Fakes – Bewerbungen von nichtexistierenden Personen – werden zum Problem. Wie können die Unternehmen dieser Entwicklung begegnen? Das ist ein großes Problem. Zum Glück gibt es verschiedene Wege, diesem zu begegnen. Man kann zum Beispiel die Identität einer Person überprüfen, indem man die E-Mail-Adresse verifiziert oder sich Ausweispapiere zeigen lässt. Deep Fakes können in allen Stadien einer Bewerbung „ Lassen Sie nie die KI entscheiden“ Job van der Voort ist CEO und Mitgründer von Remote, einem Anbieter von HR-Software, der mittlerweile über 2.000 Mitarbeitende zählt. Das Unternehmen wurde 2019 von einem Niederländer und einem Portugiesen gegründet und hat zum Ziel, Arbeitgeber und Fachkräfte aus der ganzen Welt zusammenzubringen. 14

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