Personalmagazin HR-Software 8/2024

HR-Software 18 personalmagazin HR-Software 2024 Von Gudrun Porath Employee Experience steht in direktem Zusammenhang mit dem Erfolg eines Unternehmens. Technologie und Menschen tragen dazu bei. Das machte die Podiumsdiskussion zum Auftakt der HR Technology Europe in Amsterdam deutlich. Die Kongressmesse feierte im Amsterdamer Messezentrum RAI ihre Premiere auf europäischem Boden. Employee Experience im Fokus Rund 80 Aussteller und ein umfangreiches Vortrags- und Workshop-Programm hatten die Veranstalter für die zweitägige Kongressmesse ins RAI Amsterdam geholt, um damit ein interessiertes internationales Publikum zu begeistern. Bei den auf der Messe vorgestellten Lösungen für Recruiting, Skill Management, Talent Management, HR und Learning ging es häufig darum, wie die Employee Experience mit den vorgestellten Lösungen verbessert werden kann. Deutlich wurde indessen auch, dass es dazu mehr als Technologie braucht. „Die Erfahrung des Personals ist von unschätzbarem Wert, denn sie steht in direktem Zusammenhang mit der Kundenerfahrung. Diese Kundenerfahrung umfasst das, was wir erleben, wenn wir durch einen Flughafen gehen, und die Inhalte, die wir nutzen – zum Beispiel von der BBC und den BBC-Nachrichten. Was wir dort sehen und konsumieren können, wird direkt von der Qualität der Employee Experience beeinflusst“, verdeutlichte Moderatorin Bo Derksen, EMEA-Chefin des Branchenanalysten Josh Bersin Company, die Bedeutung der Employee Experience und leitete damit über zu den Gästen des Eröffnungs-Podiums, zu denen neben Josh Bersin auch Esmé Valk, CHRO der Royal Schiphol Group, und Uzair Qadeer, Chief People Officer der BBC, gehörten. Keine schlüsselfertige Lösung Uzair Qadeer nahm die Zuhörer mit in die Welt der BBC, die sich von einem über 100 Jahre alten Medienunternehmen zu einer öffentlich-rechtlichen Organisation mit einem breit gefächerten Angebot entwickelt hat, das von Radio- und Fernsehsendern über Streaming-Dienste bis hin zu einer Sportorganisation reicht. Für all die verschiedenen Dienste und Angebote und die damit verbundenen Tätigkeiten der mehr als 21.000 Mitarbeitenden gibt es eine zentrale HR-Funktion, die für die einheitliche Strategie verantwortlich ist, die bis vor Kurzem noch auf drei Jahre angelegt war. Als die BBC sowohl wirtschaftlich als auch in der öffentlichen Wahrnehmung unter Druck geriet, wurde ein abrupter Strategiewechsel vollzogen, der den Fokus von einem „Weiter so“ auf die Zukunft lenkte. Um dies zu erreichen, wurde die Organisation in eine „Digital-First-Organisation“ umgewandelt und die Rolle von HR als „Great Place to Work“-Strategie neu definiert. Diese basiert im Wesentlichen auf der Idee, sicherzustellen, dass die BBC der Ort ist, „an dem die besten Leute ihre beste Arbeit in einem erstklassigen Arbeitsumfeld leisten“, so Qadeer. Management-Dashboards, über die rund 89 Prozent aller Anfragen automatisch beantwortet werden, entlasten die Führungskräfte, damit sie sich besser um ihre Teams kümmern, bessere Prognosen erstellen und Ideen entwickeln können. Integrierte Programme sollen Talenten helfen, Erfahrungen zu sammeln, die für ihre Karriere nützlich sind. Eines dieser Programme, „Hot Shoes“ genannt, ermöglicht es Menschen, für einen Zeitraum von zwei Tagen bis zwei Wochen aus ihrem eigentlichen Job auszusteigen und sich einer völlig anderen Tätigkeit zu widmen, etwas Neues zu lernen, sich beruflich neu zu orientieren und so möglicherweise auf eine Beförderung hinzuarbeiten. Ein weiteres Programm, „80/20“, ermöglicht es, zwischen zwei Wochen und sechs Monaten tatsächlich für 20 Prozent der Arbeitszeit aus dem Job auszusteigen und sich systematisch neue Fähigkeiten anzueignen. „Solche Programme können ein ganzes System verändern“, zeigte sich Uzair Qadeer überzeugt. Er warnte davor, Employee Experience als „schlüsselfertige Lösung“ zu sehen oder nach Perfektion zu streben. Entscheidend sei die Festlegung von Messwerten und deren konsequente Bewer-

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==