Tagen Oktober 2015 - page 3

Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirt-
schaft und Organisation IAO in Stuttgart
arbeitet seit einiger Zeit an dem Projekt
„Futurehotel“. Auf der Basis der bisherigen
Forschungen zeichnen sich Innovationen
ab wie das Smartphone als Zimmer-
schlüssel, das Bett als Massageliege, das
Bad als Sauna, die Wand als Teil einer
Videokonferenz (Titelgeschichte ab Seite
16). Ein Teil der Zukunftsideen wird derzeit
in einem echten Hotel in Wien erprobt. Es heißt Hotel Schani und
befindet sich in unmittelbarer Nähe des neuen Hauptbahnhofs.
Die Betreiber wissen, dass sie von Anfang an Geld verdienen
müssen und setzen nur die pragmatischsten der Fraunhofer-Ideen
um, denn schließlich will der Gast nicht in einem Raumschiff,
sondern in einem Raum übernachten, der ihn an die eigenen vier
Wände erinnert.
Mir würde es schon reichen, wenn alle Seminarhotels die aktuellen
Basis-Selbstverständlichkeiten des Hotels Schani übernähmen:
• Es gibt helles Licht im Zimmer. Lesen am Tisch oder im Bett ist
problemlos möglich.
• Es gibt kostenlos schnelles Internet. Viele Hotels erwarten derzeit
noch immer, dass die Gäste abends an die Rezeption kommen, um
einen Zugangscode zum schnellen Internet zu kaufen, nachdem
sie bemerkt haben, wie langsam das kostenlose Internet ist.
• Es gibt überall im Zimmer (und in der Hotelhalle) Steckdosen, um
die Akkus diverser Geräte aufzuladen.
• Der „Tisch“ im Hotelzimmer ist so groß, dass man einen Laptop
daraufstellen und damit arbeiten kann.
Keiner dieser Wünsche verdient das Etikett „High Tech“, aber sie
erscheinen mir zurzeit wichtiger, als alle Versuche der Hotels, mit
uns Gästen mehr oder weniger originell über die Sozialen Netzwerke
zu kommunizieren.
Viel Erfolg beim Tagen und viel Spaß beim Lesen
wünscht
Martin Pichler
Chefredakteur „wirtschaft + weiterbildung“
Hotels „zukunftssicher“ machen
editorial
10_2015
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