Seite 60 - wirtschaft_und_weiterbildung_2015_02

Basic HTML-Version

leserbriefe
60
wirtschaft + weiterbildung
02_2015
„Vom Trainer zum Speaker“
in w+w Heft 09/2014
Nur wenige beherrschen
ihr Handwerk
Ich möchte kein Urteil über andere Spea-
ker abgeben. Ich weiß nur, dass es ganz,
ganz wenige hauptberufliche Redner im
deutschsprachigen Raum gibt, die Spea-
king als echte Profession verstehen und
ihr Handwerk beherrschen. Die bereit
sind, immer wieder an ihren Inhalten
und auch an sich zu arbeiten.
Ich stimme Herrn Haider absolut zu:
Zu einem guten Vortrag gehört mehr als
ein spannendes Thema und die Freude
daran, einer großen Gruppe von Men-
schen etwas zu erzählen. Ein guter Spea-
ker ist in der Lage, komplexes Wissen
zu einem Kondensat zu verdichten, mit
dem er sein Publikum informiert, begeis-
tert und bewegt. Auch wenn das manch-
mal so leicht aussieht: Das ist eine hohe
Kunst, die man lernen kann – und muss!
Markus Hofmann, Gedächtnisexperte
d Certified
Speaking Professional, München
„Vom Trainer zum Speaker“
in w+w Heft 09/2014
Einzelunterricht besser
Es zeugt von echter Souveränität, dass
Siegfried Haider sich im Interview nicht
das Gegenteil: Gebucht wird man als
Keynote-Speaker für Inhalte und Ex-
pertise. Dafür, dass man ein Thema
vollständig durchdrungen hat und das
Thema natürlich auch selbst lebt.
N. Nielsen, London
„Vom Trainer zum Speaker“
in w+w Heft 09/2014
Professionalisierung ist
vielen zu mühsam
Jeder Redner will spüren, dass sich in
den Köpfen der Zuhörer etwas regt, wäh-
rend er spricht. Dazu muss er aber nicht
nur Sachverhalte gut erklären können,
sondern sollte auch witzig sein und sich
auf der Bühne bewegen können. Glück-
licherweise hält die Rhetorik für Redner
eine Vielzahl von professionellen Instru-
menten bereit.
Den Umgang mit ihnen muss man aber
üben. Ich kann das nur bestätigen, dass
ein Trainer zwei bis drei Jahre üben
muss, bevor eine Rede vor großem Pu-
blikum so gekonnt vorgetragen wird,
dass sie zündet. Es ist wirklich schade,
dass nur wenige Trainer es bis zu der
von Haider geforderten Professionalität
als Keynote-Speaker schaffen. Sie halten
einfach nicht durch.
Manfred Annedter, Wien
„Fragen stellen ...“
in w+w Heft 01/2015
Online Educa Berlin prägt
Lernkultur
Es wurde ja wirklich Zeit, dass „Wirt-
schaft + Weiterbildung“ einen län-
geren Bericht über die Messe „Online
Educa Berlin“ bringt und nicht immer
nur die Learntec in Karlsruhe abfeiert.
Die Berliner stellen Jahr für Jahr einen
Kongress auf die Beine, der beim Thema
Online-Lernen in die Tiefe geht. Gut or-
ganisiert und toll angenommen werden
dabei die Angebote zur Vernetzung der
Teilnehmer. So wurde in Berlin auch an
der Internetplattform
org mitgearbeitet, die eine Art Hand-
buch in Sachen Selbstlernkompetenz
sein wird.
O. Kühl, Chief Learning Officer, Berlin
dazu hinreißen lässt, die Rednerausbil-
dung des von ihm mitgegründeten Ver-
bands (GSA) über den grünen Klee zu
loben und als einzig wahres Sprungbrett
auf dem Weg zum Profiredner verkauft.
Stattdessen plädiert er eher für eine ganz
individuelle 1:1 Ausbildung durch einen
erfahrenen Lehrer fernab aller Grund-
und Fortgeschrittenenkurse. Über die
Wirksamkeit eines Lehrling-Meister-
Verhältnisses wird viel zu wenig geredet.
Willi Kaufmann, Personalentwickler,
München
„Vom Trainer zum Speaker“
in w+w Heft 09/2014
Thema sollte durch-
drungen worden sein
In der Titelgeschichte in Heft 9/2014 von
„Wirtschaft + Weiterbildung“ berich-
ten Sie über einen Experten, der allen
Ernstes behauptet, ein Keynote-Speaker
sei im Wesentlichen nur dazu da, um
das Publikum gut zu unterhalten. Wich-
tiger als Inhalte sei ein Entertainment-
feuerwerk mit viel Show. Das Publikum
wolle lachen und sei nur noch mit Busi-
ness-Comedy zu erreichen. Diese Ein-
schätzung des Rednerberufs halte ich für
falsch.
Eine Ausbildung zum Redner auf sol-
chen Behauptungen aufzubauen, ist
leichtsinnig. Ich erlebe täglich im deut-
schen wie im internationalen Kontext