Seite 6 - wirtschaft_und_weiterbildung_2015_02

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wirtschaft + weiterbildung
02_2015
WER
Ein Hipster vor urbaner Kulisse,
der mit seinem neue Smartphone und
einem offenbar sehr wichtigen Zubehör
namens „Selfie Stick“ Fotos von sich in
„cooler“ Pose schießt.
WAS
Hipster ist ein in den Medien
verbreiteter, zumeist etwas spöttisch
gebrauchter Name für eine Subkultur,
deren Angehörige auf einen extravaganten
Ausdruck Wert legen.
WAS NOCH
Das Foto stammt
von dem bekannten Reise- und
Modefotografen Aleksandar Stojkovic aus
Serbien. Er arbeitet unter anderem für die
Bildagentur Shutterstock.
Selfie Sticks
seien das widerlichste Werkzeug der digitalen Narzissten, schrieb die „Süddeutsche Zeitung“ am 5. Dezember
2014. Selfies nach dem Muster „Ich – während ich dort war“ sind für den Autor des Artikels ähnlich schlimm wie Skifahren in einer Halle
mit künstlichem Schnee. Der Besucher isoliert sich in einer selbstgeschaffenen Kunstwelt. Es gibt noch nicht einmal den Minimal-
kontakt zu den Einheimischen, die früher gebeten wurden, ein Foto von einem zu schießen.
Der Selfie Stick verändert das Reisen vom Eintauchen in eine Kultur zum reinen Dokumentieren – verbunden mit dem Wunsch, anderen
Knipsern voraus zu sein. Hier kommt die Weiterbildung ins Spiel. Das Londoner City Lit College bietet ab sofort für rund 200 Euro den
Präsenzkurs „Selfie-Taking Skills“ an. Vorbedingung: Man muss es ertragen, dass das eigene Selfie von anderen kritisiert wird.
Foto: Syda Productions / Shutterstock.com