Seite 60 - wirtschaft_und_weiterbildung_2014_02

Basic HTML-Version

messen und kongresse
60
wirtschaft + weiterbildung
02_2014
immerhin drei wissenschaftliche Studien
zu finden sind, die sich mit dem Nutzen
des NLP im klinischen Alltag beschäfti-
gen. Die beeindruckendste Studie bezieht
sich demnach auf Patienten, die sich
einer Magnet-Resonanz-Therapie (MRT)
unterziehen müssen. Regelmäßig bekom-
men etliche Menschen, die in die „Röhre
geschoben“ werden sollen, eine Vollnar-
kose, weil sie unter Platzangst leiden.
Eine Studie der Universität Sheffield fand
heraus, dass man nach einer NLP-Inter-
vention bei 76 Prozent der MRT-Versager
auf eine medikamentöse Sedierung ver-
zichten kann. Die NLP-Intervention, die
die Platzangst minimiert, besteht aus
einer abgewandelten Form des Formats
„Collapsing Anchors“. Zudem werden
gestapelte, ressourcenreiche Zustände
kinästhetisch geankert. Die mittlere „The-
rapiezeit“ beträgt eine Stunde pro Patient.
Dadurch, dass die Notwendigkeit einer
Narkose reduziert wird, lassen sich die
Behandlungskosten deutlich senken. Die
Autoren der Studie sprechen von Kosten
von 560 Euro pro Patient, wenn eine Voll-
narkose notwendig wird. Diesem Betrag
stehen nur 200 Euro gegenüber, wenn
eine NLP-Intervention erfolgt.
Winfried Siffert sagt über seine Ausbil-
dung zum NLP-Master, dass er sie mit
„großem persönlichen Gewinn“ absol-
viert habe. Sie habe die Kommunikation
mit Mitarbeitern und Kollegen erleichtert,
das Verständnis anderer Standpunkte ver-
bessert und es ihm ermöglicht, mit Belas-
tungen optimaler umzugehen. Wertvoll
sei auch die „wertschätzende Grundhal-
tung“ des NLP.
Martin Pichler
Winfried Siffert, der eine NLP-Ausbildung
zum „Master“ bei Holger Backwinkel in
Kamen absolviert hat, forderte die NLP-
Community auf, mit dem „allgemeinen
Gejammere“, dass NLP nicht anerkannt
sei, aufzuhören und selbst dafür zu sor-
gen, dass mit empirischen Belegen die
Wirksamkeit des NLP nachgewiesen
werde. Von „der Medizin“ sei nicht zu
erwarten, dass sie sich von sich aus um
eine wissenschaftliche Untersuchung des
NLP bemühen werde. Das liege daran,
dass im jetzigen Honorarsystem Gesprä-
che mit Patienten relativ wenig Geld
brächten und deshalb die Erforschung
von (lukrativeren) „technischen Leistun-
gen“ Vorrang habe.
Auf dem Kongress berichtete Siffert, dass
in der internationalen Datenbank „Pub-
med“
NLP oder Vollnarkose
NLP-KONGRESS.
Mehr wissenschaftliche Studien, um die Wirksamkeit des Neuro-
linguistischen Programmierens (NLP) in der Medizin nachzuweisen, forderte Professor
Winfried Siffert, Leiter des Instituts für Pharmakogenetik am Uniklinikum Essen,
auf dem NLP-Kongress des Verbands DVNLP Ende Oktober in Göttingen.
Aktion.
Shaolinmeister und Key-
note-Speaker Shi Xing Mi animierte
die 400 Teilnehmer des NLP-Kon-
gresses zu „aktiver Mediation“.
Fotos: Pichler
Prof. Dr. med. Winfried Siffert: „
Gute Chan-
cen, den Nutzen von NLP nachzuweisen“.