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wirtschaft + weiterbildung
01_2014
beruhen“, sagt Greif. An exemplarischen
Beispielen will er zeigen, wie Coaching
zum Vorteil der Klienten Anschluss an
praktisch nützliche wissenschaftliche
Erkenntnisse und Entwicklungen finden
kann. „Die Hoffnung besteht, dass die
jüngste, dritte Coaching-Generation sich
durch stärkere wissenschaftliche Fundie-
rung und durch nachweisbar wirksame
Methoden profiliert.“ Die Ziele seines
Vortrags: Selbstreflexion über das eigene
Coaching-Konzept und dessen theoreti-
sche Fundierung.
Eine weitere Keynote-Speakerin ist die
Diplom-Psychologin Monika Wastian.
Sie fordert Personalentwickler auf, die
Qualität der Coach-Auswahl zu verbes-
sern. Sie will (gestützt auf Ergebnisse aus
unserem Forschungsprojekt „Qualitätssi-
cherung im Coaching“) zeigen, wie sich
verhaltensbasierte Kompetenzen bei der
Coach-Auswahl systematisch überprüfen
lassen und wie weit die Systematisierung
und Standardisierung bei der Coach-Aus-
wahl gehen kann und soll. Das Ziel ihres
Vortrags: Personalentwickler bekommen
Möglichkeiten zur Verbesserung der
Coach-Auswahl aufgezeigt. Coachs er-
halten Anregungen zur Entwicklung ihrer
Coaching-Kompetenz.
Weitere Keynote-Speaker sind Daniela
Brandt (Coaching bei der Thomas Cook
AG) und Dr. Annelen Collatz (Coaching
von Topmanagern). Zum Abschluss wird
noch Dr. Wolfgang Looss, der Pionier
des Coachings in Deutschland, das Wort
ergreifen. Er verspricht eine „respektlos-
wohlwollende Bestandsaufnahme“ der
Spielarten, in denen der Coaching-Zirkus
stattfindet. „Die vielfältigen Versuche, in
der Selbstinszenierung den potenziellen
Kunden immer ähnlicher zu werden, ver-
führen zu allerlei Marketing-Manövern,
die der Handwerklichkeit des Beratens
abträglich sind und dennoch nicht bei der
Herausbildung professioneller Identitäten
helfen“, warnt Looss. Das Ziel des Vor-
trags: Einen Metablick auf die Profession
werfen.
24 Workshops in zwei Tagen
Zusätzlich werden an den zwei Tagen 24
Workshops veranstaltet – zum Beispiel
tritt Dr. Björn Migge, Minden, auf, um
seine neue Methode des „Schema-Coa-
chings“ vorzustellen („Wie tiefe innere
Muster unseren Lebensweg bestimmen“).
Schemata sind verankerte Muster gedank-
licher, emotionaler, handlungsorientierter
Erregung. Sie werden durch Triggerreize
aktiviert und führen wiederholt zu Situ-
ationen, die als „Fettnäpfchen“ wahrge-
nommen werden.
Weitere Workshops werden zum Bei-
spiel durchgeführt von: Professor Heidi
Möller, Universität Kassel („Weibliche
Führungskräfte und ihre inneren Erfolgs-
verhinderer“), Professor Eric Lippmann
(„Erfahrungen mit zwei Masterlehrgän-
gen“), Martina Schmidt-Tanger („Coa-
chen statt klönen“), Professor Axel Koch
(der Autor der „Weiterbildungslüge“
zum Thema „Transfer-Coaching“), Dr.
Rolf Meier („Warum der Coach im Coa-
ching-Prozess eine untergeordnete Rolle
spielt“), Cora Besser-Siegmund („Wing-
wave-Coaching“), Professor Jutta Heller
(„Resilienz-Coaching“) sowie Kirsten Die-
rolf („Lösungsfokussiertes Coaching“ mit
Live-Demo).
Martin Pichler
Der Hochschule für angewandtes Ma-
nagement, Fakultät für Wirtschaftspsy-
chologie, ist es gelungen, eine Vielzahl
bekannter Coaching-Experten unter
Als Keynote-Speaker tritt zum Beispiel
Siegfried Greif, Psychologieprofessor an
der Universität Osnabrück, auf. In sei-
ner Rede will er die Grundlagen von 50
Coaching-Ausbildungen verschiedener
Länder vergleichen. „Bei genauer Be-
trachtung sind manche Coaching-Aus-
bildungen als pseudowissenschaftliche
Konzepte einzuordnen, weil sie in ihrem
Marketingauftritt den irreführenden Ein-
druck erwecken, dass sie auf wissen-
schaftlichen Theorien und Forschungen
Coaching-Prominenz
trifft sich in Erding
Vorbericht.
Unter dem Motto „Zwischen Königsweg und Irrweg“ veranstaltet die
Hoch­schule für angewandtes Management in Erding vom 20. bis 21. Februar 2014
ihren ersten Coaching-Kongress (
Referenten geben
mit Vorträgen, Workshops und Live-Coachings Einblicke in ihr Coaching-Verständnis.
Dr. Björn Migge.
Sein Workshop „Schema-
Coaching“ ist nichts für Anfänger. Für Pro-
fis gibt es solide Methodenintegration.
Foto: Pichler