Seite 43 - wirtschaft_und_weiterbildung_2012_04

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04_2012
wirtschaft + weiterbildung
43
Wer kennt das nicht: Der krumme Rücken
am Bildschirm, Nackenverspannungen
durch zu langes Sitzen, das Suppenkoma
nach der Mittagspause und der Heiß-
hunger auf etwas Süßes am Nachmittag?
Viele Leidgeplagte können durch kleine
Veränderungen in ihrem Verhalten und
durch einfache Übungen am Arbeitsplatz
zu mehr Zufriedenheit, Leistung und Kre-
ativität gelangen.
Wie das gehen könnte, zeigt die
A.P.F.E.L.-Strategie. Sie will einen Weg
aufzeigen, wie Angestellte durch leichte
Kräftigungs- und Entspannungsübungen
und eine durchdachte Ernährung in kur-
zer Zeit fit werden für die Anforderungen
des Jobs. Denn körperliche Vitalität för-
dert auch immer mentale Vitalität. Die
A.P.F.E.L.-Strategie steht dabei für:
A wie Aktivität:
Jüngste Studien zeigen,
dass geistige Fitness nicht nur das Resul-
tat von Gehirnjogging ist, sondern auch
von körperlicher Bewegung.
P wie Pausen:
In ein volles Gefäß kann
man nichts mehr hineinschütten. Kleine
Regenerationspausen eröffnen Ihnen die
Möglichkeit, anschließend wieder „voll
da zu sein“!
F wie Fitness:
Fit im Job zu sein, heißt,
den Anforderungen des Arbeitsalltags
entsprechen zu können. Koordinative Fä-
higkeiten, Flexibilität, Kraft und Ausdauer
gehören genauso dazu wie Maus und Tas-
tatur zum Computer.
E wie Ernährung:
Nicht Gewichtsreduk-
tion steht hier im Vordergrund, sondern
die bewusste Auswahl von Gerichten und
Snacks, die nicht Kraft rauben, sondern
Energie geben.
L wie Leistung:
Studien des Bundesver-
bands der Betriebskrankenkassen zeigen
deutlich, dass betriebliche Gesundheits-
förderung zu einer signifikanten Leis-
tungssteigerung führt. Jeder investierte
Euro zahlt sich dreifach wieder aus.
In diesem Fachartikel soll auf die Strate-
gieelemente „Aktivität“ und „Ernährung“
besonders eingegangen werden. Sie sind
für das persönliche Wohlbefinden beson-
ders wichtig und können im Alltag schnell
und ohne größeren Aufwand in Angriff
genommen werden. Inzwischen weiß es
jeder: Durch Gehirnjogging allein kann
niemand seine grauen Zellen fit halten.
Jüngste Studien zeigen, dass körperliche
Aktivität bei der Leistungssteigerung des
Geists eine immense Rolle spielt. Auch
die Auffassung, der Weg zwischen Gehirn
und Muskel sei eine Einbahnstraße, soll
heißen, das Gehirn steuere den Körper,
ist nur ein Teil der Wahrheit. Viel größer
noch ist die Verbindung zwischen Mus-
kel und Gehirn in der entgegengesetzten
Richtung.
Dieses Phänomen nennt sich „Body Feed-
back“: Die gezielte Kontraktion oder De-
kontraktion von Muskeln hat eine Wir-
kung auf den Geistes- oder Gemütszu-
stand. Körperliche Bewegung, die ja ohne
Muskelaktivität nicht möglich ist, schafft
die Neubildung von Synapsen und Zel-
len im Hirn. Hierbei ist es völlig egal, in
welchem Alter man mit der körperlichen
Bewegung beginnt. Es ist nie zu spät und
immer noch früh genug!
Kleine Übungen in den
Arbeitsalltag einbauen
Da sind wir auch bereits beim A der
A.P.F.E.L.-Strategie, die für Aktivität,
Pausen, Fitness, Ernährung und Leistung
steht. Diese Strategie lässt sich sowohl
im Privaten als auch im Beruflichen um-
setzen. Jeder kann also nach Feierabend
oder am Wochenende etwas für seine
Leistungsfähigkeit tun, aber auch wäh-
rend der Arbeit. Fitness und Gesundheit
sind auch für Arbeitgeber längst keine
Privatsache mehr. Zahlen zeigen ganz
deutlich, dass gesündere Mitarbeiter zu-
friedenere Mitarbeiter sind. Sie sind kör-
perlich und geistig leistungsfähiger und
fallen weniger durch Krankheit aus.
Außerdem fühlen sie sich durch die Mög-
lichkeit des „gesünderen Arbeitens“ wert-
geschätzt und bleiben dem Unternehmen
länger treu. Der Arbeitstag im Büro bietet
viele Möglichkeiten, innerhalb weniger
Minuten etwas Aktives für sein Wohl-
befinden zu tun, eine kleine Regenerati-
onspause einzulegen. Zumindest sollte
man die Mahlzeit in der Mittagsause so
bewusst auswählen, dass man für die
zweite Hälfte des Tages noch genügend
Power hat. Empfehlenswert für Büroar-
beiter sind insbesondere folgende kleine
Aktivitäten, um fit zu werden oder zu
bleiben:
Treppensteigen.
Treppensteigen ist ein
hervorragendes Training für die gesamte
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