Personalmagazin plus 12/2023

Auslagerung 33 vermögen erzielen als bei einer reinen Eigenfinanzierung. Dies kann dazu beitragen, die Finanzierung der betrieblichen Altersversorgung zielgerichteter zu gestalten. Einen immer größeren Stellenwert bei der Kapitalanlage haben ESG-Kriterien (Environment, Social und Governance): 38 Prozent der Unternehmen geben an, dass diese Kriterien für ihr Unternehmen eine hohe bis sehr hohe Bedeutung haben. Anlagestrategien lassen sich beim Funding entsprechend der Marktentwicklungen und der finanziellen Ziele anpassen. Dies ermöglicht es, auch im Hinblick auf die Langfristigkeit von Rentenverpflichtungen auf veränderte Marktbedingungen flexibel zu reagieren. Zu beachten sind für Arbeitgeber in jedem Fall die für sie geltenden gesetzlichen Vorschriften zur betrieblichen Altersversorgung. Diese können beispielsweise die Art der Finanzierung und die Mindestanforderungen an die Deckung der Pensionsverpflichtungen betreffen. Ganz ohne Risiko geht es nicht Eins ist klar: Auch eine Ausfinanzierung kann die Risiken nicht komplett vermeiden, jedoch deutlich reduzieren. Schwankungen auf den Finanzmärkten wirken sich auf die Rentenverpflichtungen bzw. auf deren bilanzielle Erfassung aus. Unsere Studie hat gezeigt, dass De-Risking ein wichtiges Motiv für Arbeitgeber ist, sich für eine Finanzierung über ein externes Funding zu entscheiden. Hier gilt es, das Bedürfnis der Unternehmen, Risiken zu minimieren, mit den Möglichkeiten, die sich durch die Auslagerung von Pensionszusagen, das heißt durch ein externes Funding ergeben, zusammenzubringen. Dabei bleibt zu beachten, dass hohe Renditen schlussendlich keine Selbstläufer sind; das Risiko, dass Anlagen an Wert verlieren, besteht immer. Gerade vor diesem Hintergrund sehen Unternehmen im Funding entscheidende Vorteile. Von immenser Bedeutung ist dabei aus meiner Sicht eine sorgfältige Risikomanagementstrategie zusammen mit einem entsprechenden Asset-Liability-Modelling. Die externe Kapitaldeckung ermöglicht es, wie bereits erwähnt, Anlagen zu diversifizieren und das Risiko zu streuen. Wenn eine Anlageklasse schlecht abschneidet, können mögliche Verluste durch Gewinne in anderen Anlageklassen ausgeglichen werden. Arbeitgeber sollten sich beraten lassen, wie Strategien zur Risikominderung aussehen könnten. Ein agiles Risikomanagement sollte immer Teil der Unternehmenskultur sein, und dabei auch den Umgang mit Pensionsverpflichtungen einschließen. der Befragten hält sowohl den Pensionsfonds (21 Prozent) als auch die Rentnergesellschaft (13 Prozent) für eine durchaus zielführende Form der Ausgestaltung. Die Volumina der Pensionsfonds steigen bereits stetig an und auch das noch neuere Instrument der Rentnergesellschaft bzw. deren Veräußerung bietet viel Potenzial. Grund dafür dürfte sein, dass sich hierbei ein noch höherer Grad der Enthaftung und somit der Risikoreduzierung erreichen lässt. Was die Dotierung angeht, verfolgt mehr als die Hälfte der Unternehmen (54 Prozent) einen strategischen Ansatz, das heißt, eine vorab geplante bzw. eine laufende Dotierung mit kontinuierlichen Überprüfungen. Der andere Teil der Befragten bevorzugt einen opportunistischen Ansatz, der eine Dotierung bei ausreichender Liquidität beziehungsweise entsprechender Finanzlage vorsieht. Teilweise ist die Art durch steuerliche Regelungen vorgegeben, so zum Beispiel bei der Unterstützungskasse mit Rückdeckungsversicherung. Das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsverpflichtungen (nach IFRS/US-GAAP), der sogenannte Ausfinanzierungsgrad, ist in den Unternehmen sehr unterschiedlich. Er reicht von 0 bis über 100 Prozent, wobei die meisten Unternehmen einen Wert zwischen 61 und 100 Prozent anpeilen. Potenziell höhere Renditen beim Funding Durch die Investition in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und andere Anlagen, können Arbeitgeber potenziell höhere Renditen bei den PensionsANGELIKA BRANDL ist Partnerin Wealth Solutions bei dem internationalen Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Aon.

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