32 personalmagazin plus: bAV Gestiegene Zinsen, hohe Inflation und volatile Kapitalmärkte: Unternehmen stehen vor bisher nicht bekannten Herausforderungen und Risiken. Auch, was die Finanzierung von Betriebsrenten angeht. Gleichzeitig bleiben die Unternehmen für die Erfüllung der zugesagten Pensionsverpflichtungen gegenüber ihren Beschäftigten verantwortlich. Aktuell bereitet die Bilanz vor dem Hintergrund der hohen Inflationsraten auch im Hinblick auf die anstehenden Rentenanpassungen Kopfschmerzen, da die diesbezüglichen Erwartungen bilanziell mit zu berücksichtigen sind. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass das Interesse an der externen Kapitaldeckung von Pensionsverpflichtungen nach wie vor hoch ist. Unsere aktuelle Aon-Studie bestätigt entsprechende Ergebnisse, die sich bereits in einer Umfrage 2019 abgezeichnet hatten. Rund vier von fünf befragten (78 Prozent) Unternehmen lagern Pensionszusagen bereits aus oder beabsichtigen es bald zu tun. 2019 lag dieser Anteil bei 86 Prozent. Vielen Unternehmen scheint es wohl ratsam, mit externen Einflüssen und ihren Auswirkungen lösungsorientiert und vor allem strategisch umzugehen. Eine Auslagerung entlastet wirksam die Bilanz. Zudem können Arbeitgeber attraktive Anlagemöglichkeiten und Renditechancen wahrnehmen. Hier bieten professionelle Dienstleister ein Know-how an, das im Unternehmen oft nicht vorhanden ist und auch nicht vorgehalten werden kann. Auch das zweitwichtigste Motiv, das Arbeitgeber zum Funding bewegt, ist gut nachvollziehbar: das Bedürfnis, FinanzieDer Trend zum Funding Von Angelika Brandl Immer mehr Unternehmen lagern ihre Pensionsverpflichtungen aus, um Betriebsrenten angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage finanzieren zu können. Eine aktuelle Studie zeigt, was diese Lösung für Unternehmen so attraktiv macht und welche Gestaltungsformen bevorzugt sind. rungsrisiken auszulagern. 58 Prozent der befragten Arbeitgeber geben dies als Grund für eine Funding-Entscheidung an. Jeder zweite Arbeitgeber erhofft sich vom Funding darüber hinaus einen besseren Schutz gegen Insolvenz, jeder dritte nennt eine bessere Eigenkapitalquote als Motiv für eine Auslagerung. Auch die Verminderung von Liquiditätsrisiken spielt eine bedeutende Rolle (29 Prozent). Im Moment weniger wichtig sind den Unternehmen eine höhere Agilität (8 Prozent) oder die Konzentration auf das Kerngeschäft (8 Prozent). Auch hieran wird deutlich, wie sehr eine gesicherte wirtschaftliche Situation den Unternehmen unter den Nägeln brennt. CTA auf dem ersten Platz Bei der Ausgestaltung der Kapitaldeckung haben Unternehmen die Wahl: die Palette reicht von der Rückdeckungsversicherung über Pensionsfonds und Contractual Trust Arrangement (CTA) bis hin zur Rentnergesellschaft. Unsere Studie zeigt, dass die meisten Unternehmen (63 Prozent) ein CTA nutzen. Auch eine Rückdeckungsversicherung ist mit 42 Prozent weit verbreitet. An dritter Stelle liegt, mit einigem Abstand (21 Prozent), die Übertragung auf eine (rückgedeckte) Unterstützungskasse. Dabei ist herauszustellen, dass die Übertragung auf einen Pensionsfonds (13 Prozent) oder eine Rentnergesellschaft (4 Prozent) momentan zwar keine große Rolle spielt, sich hier jedoch Wachstum erwarten lässt: Eine deutlich größere Anzahl
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