Betriebliche Altersversorgung 22 personalmagazin plus: bAV Der Fachkräftemangel belastet deutsche Unternehmen enorm. In einer von Randstad und Ifo Institut durchgeführten Studie vom Januar 2023 gaben 44,9 Prozent der Personalleiter an, eine Beeinträchtigung durch fehlende Fachkräfte zu spüren. Umso wichtiger ist es, die Weiterarbeit für gut ausgebildete und erfahrene Arbeitnehmer, die vorzeitig in Rente gehen, auch finanziell attraktiv zu machen. Daher hat der Gesetzgeber zum 1. Januar 2023 die Hinzuverdienstgrenzen für vorzeitige Altersrenten vollständig abgeschafft. Als Reaktion auf den Fachkräftemangel durch die Corona-Pandemie war die Hinzuverdienstgrenze 2022 bereits auf 46.060 Euro jährlich angehoben worden. Bis dahin mussten Vorruheständler Einbußen bei der gesetzlichen Rentenversicherung (gRV) hinnehmen, wenn sie monatlich mehr als 450 Euro hinzuverdienten. Die Beseitigung dieses Hindernisses eröffnet Arbeitgebern und Arbeitnehmern neue Chancen – wenn sie die Risiken bei der Umsetzung im Auge behalten. Laut der Befragung von Randstad und ifo Institut beschäftigten im zweiten Quartal 2023 rund 70 Prozent der befragten Neue Chancen, Beschäftigte länger zu halten Von Susanne Lang Der Wegfall der Hinzuverdienstgrenzen soll die Weiterbeschäftigung älterer Arbeitnehmender attraktiver machen. Doch um die neuen Möglichkeiten tatsächlich als Win-win-Situation zu nutzen, müssen Arbeitgeber die bestehenden Regelungen genau überprüfen und eventuell neu anpassen. Unternehmen Menschen, die bereits Rente beziehen, davon wiederum 70 Prozent auf Minijob-Basis. Das könnte sich nun ändern. Gerade größere Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten nehmen die 60- bis 69-Jährigen stärker in den Fokus, wie die oben genannte Randstad-Befragung zeigt. Die aktuelle Benchmark-Studie „Benefits & Employer Branding 2022“ von Lurse macht zudem deutlich, dass Unternehmen vermehrt auf Benefits aus den Bereichen „Absicherung“ sowie „Familie und Beruf“ setzen, um die Mitarbeiterbindung zu stärken und auf veränderte Bedürfnisse der Beschäftigten zu reagieren. Grenzen zwischen Arbeit und Ruhestand verschwimmen Der Gesetzgeber gestaltet die Grenzen zwischen Arbeitsleben und Ruhestand zunehmend flexibel. Daher sollten Unternehmen, die ihre Versorgungslandschaft personalpolitisch optimieren wollen, bei deren Neugestaltung nicht nur unterQuelle Grafiken: Lurse
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