personalmagazin 07 / 14
26
Management
_
NEWS
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
Umdenken
Nachwuchskräfte mit Studienabschluss und ersten Berufserfahrungen werden knapp, so das Ergebnis einer Studie im Auftrag
von Linkedin mit 281 befragten Unternehmen. Darum versuchen die Unternehmen, nun ihre Strategien für die Mitarbeitersuche zu über
arbeiten. Allzu kreativ werden sie aber nicht: Sie suchen vermehrt online sowie im Ausland und setzen dabei auf ihre Arbeitgebermarke.
Umziehen
Auch in diesem Recruiting-Thema lässt sich nicht wegdiskutieren, dass auf dem Arbeitsmarkt immer mehr die Unternehmen
zu Bewerbern werden: 43 Prozent von 1.000 Studienteilnehmern würden für den Job nicht umziehen. Auch die viel zitierte Generation Y
zeigt sich nicht flexibler in der Studie im Auftrag von Xing.
News des Monats
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n t e rg r ünde +++ t äg l i c h un t e r
++
Das Assessmentcenter gehört heute
zum Standardrepertoire der Personal
diagnostiker – gerade Konzerne schleu
sen Massen von Trainees hindurch. Doch
wie unprofessionell dies teils geschieht,
zeigt ein Fallbeispiel, auf das Professor
Uwe Peter Kanning in seiner Kolumne
auf haufe.de/personal aufmerksam
macht: In einem deutschen Kreditinstitut
wurde die prognostische Validität der
dort durchgeführten Assessmentcenter
untersucht. Das Ergebnis: „Während es
sich durch die Brille des Laien betrachtet
in jedem der drei Fälle um ein gestan
denes Assessmentcenter handelte, lag
die Prognosegüte extrem weit auseinan
der“, erklärt Kanning. „Im schlechtesten
Fall ließ sich mit dem Verfahren der
berufliche Erfolg nach ein bis zwei Jahren
zu Null prognostizieren.“ Die Empfehlung
des Wirtschaftspsychologen von der
Hochschule Osnabrück: „Gute Perso
naldiagnostik ist keine Quantenphysik.
Mit ein wenig Kenntnis der Forschungs
ergebnisse lassen sich aussagekräftige
Verfahren relativ leicht mit geringem
Zusatzaufwand realisieren. Plausibilitäts
betrachtungen sind leider oft schlechte
Ratgeber. Gleiches gilt für das Kopieren
bestehender Verfahren.“
Fehler im Assessmentcenter
Nachgehakt
Was wollt ihr dann?
V
iele Unternehmen expe-
rimentieren gerade mit
demokratischen Arbeits-
strukturen (siehe Seite 20). Sie
wollen Hierarchien abbauen und
Entscheidungen im Team treffen.
Dass dies den Nerv der Mitarbeiter
trifft, zeigt eine Online-Umfrage
von Haufe-Lexware: 84 Prozent von
11.880 Teilnehmern wünschen sich
mehr Einfluss auf Entscheidungen.
Allerdings sind es eher die Ent-
scheidungen in ihrem näheren Um-
feld, die sie beeinflussen möchten.
82 Prozent geben an, bei Entschei-
dungen zu ihrer Abteilung oder ih-
rem Team mitbestimmen zu wollen.
Nur 16 Prozent wünschen sich dies
nicht. Weiterhin möchten 61 Pro-
zent vor allem bei Entscheidungen,
die sie persönlich betreffen, mitre-
den. Wesentlich seltener wollen sie
bei Fragen der Unternehmensfüh-
rung mitentscheiden (43 Prozent).
Andersherum gefragt, geben sogar
73 Prozent an, dass sie die Entschei-
dungen der Unternehmensführung
nicht beeinflussen wollen.
Umlegen
Unternehmen, die auf die Eigeninitiative beim lebenslangen Lernen setzen, können ihre Mitarbeiter auf eine Möglichkeit
aufmerksam machen, die bei der Finanzierung von Weiterbildungen hilft: Die Bundesregierung stellt weitere 280.000 Bildungsgutscheine
bis Ende 2017 zur Verfügung.
Das steigert meine Leistungsbereitschaft.
Danach befragt, warum sich die Studienteilnehmer mehr Einfluss wünschen,
gibt die Mehrheit an, dass dies ihre Motivation erhöhen würde.
Quelle: Haufe-Lexware
umfrage
Angaben in Prozent
77
Ich habe Wissen, das für die Firma wichtig ist.
48
Ich könnte Managemententscheidungen verbessern.
42
Ich denke, dass die Firma erfolgreicher wäre.
29
Ich fühle mich gewertschätzt und respektiert.
40