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Bei Fragen wenden Sie sich bit te an daniela.
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Zitate
„Wenn sich die Unternehmen
nun darüber beschweren, dass der
Gesetzgeber harte Vorschriften
in der Vorstandsvergütung macht,
sollten sie noch einmal über
die Genese dieses Themas nach-
denken – vor allem Banken und
Großunternehmen.“
Philip Heßen, Head of Total Rewards & Mobility, Osram,
bei der Towers Watson HR Executive-Konferenz
... Eckart von Hirschhausen zum Thema Humor und Arbeit
Dr. Eckart von Hirschhausen,
Arzt, Moderator und Kabarettist, fordert
mehr Humor in der Arbeitswelt. Auf
dem Haward Symposium (siehe Seite 8)
erklärt er, wie positive Psychologie Me-
dizin und Arbeitswelt verändern kann.
Frage eins:
Kann Humor den Kranken-
stand im Unternehmen tatsächlich
beeinflussen?
Eckart von Hirschhausen:
Historisch haben
sich Medizin und Psychologie lange da-
mit beschäftigt, was Menschen krank
macht. Mindestens genauso spannend ist
doch die Frage, warum Menschen nicht
krank werden und vielleicht sogar glück-
lich sind. Diese Forschung ist erst rund
20 Jahre alt, international eine große Re-
volution im Denken, in Deutschland aber
noch nicht richtig angekommen. Humor
ist eine der zentralen Widerstandskräfte
gegen das Verzweifeln. In der Psychologie
nennt man die Fähigkeit, mit Belastungen
umzugehen, „Resilienz“ und die kann
man stärken und trainieren. Humor ist ein
Gradmesser, denn lange bevor ich krank
werde, verliere ich den Spaß an den Din-
gen. Deutsche sagen gerne: erst die Arbeit,
dann das Vergnügen. Das mag im Berg-
werk gelten, aber keiner, der dieses Heft
liest, verdient sein Geld durch körperliche
Anstrengung, sondern mit geistiger Leis­
tung. Wer beim Arbeiten kein Vergnügen
hat, macht etwas Grundsätzliches falsch.
Frage zwei:
Sollen Unternehmen also mit
Feelgood-Managern und Pausenclowns
einem Burnout vorbeugen?
Von Hirschhausen:
Die Freude kann nur von
innen kommen, aber Unternehmen kön-
nen sehr wohl Rahmen schaffen, in denen
sich Menschen wohler und freier fühlen
und eine bestimmte Kultur von Vertrau-
en möglich ist. Oft arbeiten Unterneh-
men mit Angst und Druck. Daher wäre
viel schon gewonnen, wenn man die De-
motivation weglässt. Zusammen mit den
Gesundheitswissenschaftlern der Uni Co-
burg haben wir untersucht, ob ein Online-
Training mit Videos und Impulsen aus der
positiven Psychologie bei gestressten Mit-
arbeitern eines Callcenters etwas an der
Stimmung und dem Stress ändern kann.
Die Arbeit wird bald publiziert sein, aber
schon jetzt darf ich verraten: Es wirkt.
Frage drei:
Wo hat der Spaß ein Ende?
Von Hirschhausen:
Oft hört man: „Wo gelacht
wird, gibt es noch Reserven.“ Es ist zy-
nisch, Menschen wie Zitronen auspressen
zu wollen, bis alle sauer sind. Humor be-
ginnt da, wo der Spaß aufhört!
Drei Fragen an ...
„Der demografische Wandel ist keine
Bedrohung, sondern eine Chance. Für die
Telekom gilt: Wir müssen produktiver wer-
den und unsere Potenziale besser nutzen,
beispielsweise durch Internationalisierung,
durch eine bessere Beteiligung von Frauen
und vor allem durch stärkere Beteiligung
von Menschen, die älter als 55 Jahre sind.“
Prof. Dr. Marion Schick, Personalvorstand Deutsche Telekom,
bei der Towers Watson HR Executive-Konferenz