Seite 24 - personalmagazin_2013_05

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Management
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NEWS
I
n vielen Studien wird an den
Führungskräften in Deutsch-
land gemäkelt: So fand
Stepstone vor Kurzem in einer On-
lineumfrage heraus, dass Mitar-
beiter nicht genug Wertschätzung
vom Chef erfahren. Sie erhalten
nur selten Lob. Eine Studie des
Instituts für Konfliktmanagement
und Führungskommunikation
zeigt, dass jeder dritte direkte Vor-
gesetzte nicht die nötige Kompe-
tenz zum Feedbackgeben besitzt.
Und bei einer internationalen Be-
fragung von Ketchum stellte sich
heraus, dass nur 23 Prozent der
6.000 Befragten die Kommunika-
tion ihrer Manager für gut halten.
Vielen Führungskräften wird auch vorgeworfen, dass sie zu selbstverliebt
sind. Doch genau diese Eigenschaft kann ihnen auch zugutekommen, wie
eine Studie von Forschern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-
Nürnberg belegt. Selbstverliebte Vorstands­chefs gleichen demnach ihre
für das Unternehmen schlecht verträglichen Eigenschaften oft mit unkon-
ventionellen Innovationen aus. Laut den Forschern können Narzissten
dazu beitragen, die organisationale Trägheit zu überwinden. Um diese
positiven Seiten zu nutzen, sei es aber nötig, ihre negativen Facetten so
gut wie möglich zu kontrollieren.
personalmagazin 05 / 13
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
Fakten eingestehen
Unternehmen wollen Mitarbeiter halten, tun aber zu wenig dafür – und dies, obwohl die wichtigsten Erfolgsfak-
toren bekannt sind. Das ist die Quintessenz aus dem „HR-Report 2012/2013“, den das Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) zusam-
men mit dem Personaldienstleister Hays veröffentlicht hat. Die Studie erscheint jährlich.
Gefahren orten
Wo liegen die größten Personalrisiken in Ihrem Unternehmen? Nehmen Sie noch schnell an der Studie zum Personal-
Risiko-Index teil und finden Sie heraus, wo die Gefahren lauern. Die Umfrage steht noch bis 28. April online unter
Interesse schüren
Ganze 60 Prozent von 1.000 befragten Angestellten freuen sich auf berufliche Weiterbildung und können davon kaum
genug kriegen, stellt die Forsa-Umfrage „Wert der Weiterbildung“ fest. Deutlich wird aus den Ergebnissen jedoch auch, dass das Fortbildungsin-
teresse stark vom Alter der Befragten abhängt. Laut der Studie haben jüngere Arbeitnehmer mehr Interesse.
News des Monats
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In der Regel legen Mitarbeiter viel Wert auf
Gerechtigkeit. Die psychologische Forschung
belegt auch, dass Mitarbeiter, die sich unfair
behandelt fühlen, oft mit verringertem Enga-
gement, mehr Fehlzeiten und auch Diebstahl
reagieren. Dagegen erhöht Fairness die emo-
tionale Bindung an das Unternehmen und för-
dert die Arbeitsleistung, wie Professor Dieter
Frey auch schon im Personalmagazin dargelegt
hat. Eine neue Studie von Christian Tröster,
Professor an der Kühne Logistics University in
Hamburg, und Stefan Thau, Professor an der
London Business School, überraschte nun vor
Kurzem mit der Aussage: Einzelne Mitarbeiter
zu bevorzugen lohnt sich. Experimente und
Arbeitnehmerumfragen mit insgesamt knapp
1.000 Teilnehmern zeigen demnach, dass ein
bevorteilender Führungsstil erfolgreich sein
kann. Tröster erklärt dazu: „Der moralische
Imperativ, jeden gleich gut zu behandeln, ist in
unserer Gesellschaft stark verwurzelt. Seit den
40er Jahren predigen Führungstheorien, dass
es sich auszahlt, wenn man allen Mitarbeitern
mit der gleichen Aufmerksamkeit begegnet.
Unsere Studie gibt der Forschung nun einen
neuen Dreh. Wir zeigen, dass es sich lohnt,
nicht alle gleich zu behandeln.“
Bevorzugung kann lohnen
Nachgeforscht
Führungskräfte
unter der Lupe
Unterschiede erkennen
Immer mehr Unternehmen setzen Mediatoren ein, um Konflikte zu lösen. Die Stiftung Warentest hat 145
Anbieter von Mediationsausbildungen anhand eines speziell erstellten Anforderungsprofils getestet. Nur 45 entsprachen den Anforderungen.
Fast durchgehend schlecht fällt die
Bewertung deutscher Führungs-
kräfte durch ihre Mitarbeiter aus.