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Editorial
09 / 12 personalmagazin
wie funktioniert Personalarbeit im Mittelstand und was macht sie
erfolgreich? Eine Frage, auf die es bislang wenig hilfreiche Antwor-
ten gibt. „Best Practices“ stammen oft aus der Hochglanzwelt der
Großunternehmen. Viele Personalforscher winken ab: „Praktiken
im Mittelstand sind nicht State of The Art“ oder „Dazu gibt es kaum
verlässliche Daten.“ Die Kollegin Katharina Schmitt hat dennoch
mit ausgewiesenen Experten und Unternehmensvertretern differen-
zierte Antworten zutage gefördert.
Folgender Konsens schält
sich heraus: Der Trumpf des
mittelgroßen Betriebs ist es,
dass persönliche Nähe zwi-
schen den Akteuren herrscht,
dass die Strategie besser
nachvollzogen wird, dass eine
verbindende Kultur vorliegt
und hohe Freiheitsgrade und
große Verantwortungsbe-
reiche die Arbeit attraktiv ma-
chen. Daraus ergibt sich der
Auftrag an die Personalarbeit.
Diese leidet gerade im Mittelstand an mangelnden Kapazitäten, um
den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden. Ihr Heil liegt in
der Fokussierung auf vier Felder. Erstens: In Sachen Strategie können
die Personalexperten leichter als anderswo Einfluss gewinnen und
zum effektiven Transmissionsriemen werden. Zweitens: Die Nähe
der Akteure muss zu optimalem Austausch und hoher Identifikation
mit dem Betrieb führen. Drittens: Das Personalressort muss seine
Chancen nutzen, eine auf Leistungsbereitschaft und Nachhaltigkeit
gründende Kultur zu verfestigen. Viertens: Auch die Personalarbeit
im Mittelbetrieb muss sich zeitgemäßer Instrumente bedienen – die
aber Flexibilität und Freiraum gewährleisten. Instrumente, die in
Bürokratie und unnötige Reglementierung münden, sind Gift.
„Erfolg-
reiche
Perso-
nalarbeit
im Mit-
telstand setzt auf freie
Entfaltung und flexible
Herangehensweisen.“
Randolf Jessl, Chefredakteur
Liebe Leserinnen und Leser,
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