Seite 3 - personalmagazin_2012_09

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Editorial
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wie funktioniert Personalarbeit im Mittelstand und was macht sie
erfolgreich? Eine Frage, auf die es bislang wenig hilfreiche Antwor-
ten gibt. „Best Practices“ stammen oft aus der Hochglanzwelt der
Großunternehmen. Viele Personalforscher winken ab: „Praktiken
im Mittelstand sind nicht State of The Art“ oder „Dazu gibt es kaum
verlässliche Daten.“ Die Kollegin Katharina Schmitt hat dennoch
mit ausgewiesenen Experten und Unternehmensvertretern differen-
zierte Antworten zutage gefördert.
Folgender Konsens schält
sich heraus: Der Trumpf des
mittelgroßen Betriebs ist es,
dass persönliche Nähe zwi-
schen den Akteuren herrscht,
dass die Strategie besser
nachvollzogen wird, dass eine
verbindende Kultur vorliegt
und hohe Freiheitsgrade und
große Verantwortungsbe-
reiche die Arbeit attraktiv ma-
chen. Daraus ergibt sich der
Auftrag an die ­Personalarbeit.
Diese leidet gerade im Mittelstand an mangelnden Kapazitäten, um
den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden. Ihr Heil liegt in
der Fokussierung auf vier Felder. Erstens: In Sachen Strategie ­können
die Personalexperten leichter als anderswo Einfluss ­gewinnen und
zum effektiven Transmissionsriemen werden. Zweitens: Die Nähe
der Akteure muss zu optimalem Austausch und hoher Identifikation
mit dem Betrieb führen. Drittens: Das Personalressort muss seine
Chancen nutzen, eine auf Leistungsbereitschaft und Nachhaltigkeit
gründende Kultur zu verfestigen. Viertens: Auch die Personalarbeit
im Mittelbetrieb muss sich zeitgemäßer Instrumente bedienen – die
aber Flexibilität und Freiraum gewährleisten. Instrumente, die in
Bürokratie und unnötige Reglementierung münden, sind Gift.
„Erfolg-
reiche
Perso-
nalarbeit
im Mit-
telstand setzt auf freie
Entfaltung und flexible
Herangehensweisen.“
Randolf Jessl, Chefredakteur
Liebe Leserinnen und Leser,
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