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KONGRESSE
personalmagazin 08 / 10
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SZENE
Am Puls des Personalwesens
EVENT. Drei gewichtige Personalkongresse in drei Wochen. Der Frühsommer
bietet für Personaler einiges. Wir haben die Veranstaltungen getestet.
Hot Spots des Personalersommers (v.l.n.r.): Kienbaum lädt nach Ehreshoven, der BPM nach Berlin und die DGFP nach Wiesbaden.
Dennoch: Der BPM führt einen neuen
Stil ins Personalwesen ein. Und das ist
eine Bereicherung.
Die Deutsche Gesellschaft für Perso-
nalführung (DGFP) frischt zwar ihr Logo
auf und erhebt deutlicher die Stimme. Sie
bleibt aber „präsidial“ im Auftreten und
hierarchisch in ihrer Unternehmensglie-
derung. Bei Kienbaum, dem Ausrichter
der mittlerweile 9. Kienbaum-Jahresta-
gung, wiederum gibt man Gas. Stabili-
siert die DGFP die zuletzt schwindenden
Teilnehmerzahlen (bei 700), wächst die
Kienbaum-Veranstaltung rasant. Mehr
Teilnehmer denn je (nämlich 450) zog
es in die Malteser Kommende nahe
Gummersbach. Sie durften sich wie im
Cockpit eines Rennautos fühlen, das die
strategische Pole Position anvisiert.
Demgegenüber atmet der BPM eine
gehörige Dosis Berliner Luft, Luft, Luft.
Man gibt sich – wie Kongressmodera-
tor Dr. Hajo Schumacher – im Ton läs-
sig, im Auftreten hauptstädtisch. Wo
die DGFP den Orbit der Personalarbeit
bei der Begrüßung durchmisst, begnügt
sich BPM-Präsident Joachim Sauer mit
knappen, launigen Worten. Das dauert
gefühlte dreieinhalb Minuten und mün-
det in die Sentenz: „Ich wünsche einen
schönen Kongress, viel Spaß, legen wir
los!“ Dafür gibt es für all jene, die bei
der festlichen Abendveranstaltung im
Admiralspalast in Berlin Mitte sich über
20 Meter roten Teppich vorgearbeitet ha-
ben, einen Handschlag des Präsidenten.
Die frische Alternative für Jedermann,
scheint das Motto. Und es geht auf.
Die Szene erlebt eine Frischzellenkur
Der Kongress zog aus dem Stand 1.200
Besucher an und setzte sich damit an die
Spitze der Veranstaltungen. Die Stim-
mung unter den Gästen war fordernd
und selbstbewusst. Die BPM-Mitglie-
derversammlung hatte am Vorabend
des Kongresses kontrovers um Stellung-
nahmen zu aktuellen Personalthemen
gerungen. Wer in der BPM-Gründung
eine Wohlfühlveranstaltung für show-
affine Möchtegernmanager gesehen hat-
te, wurde hier eines Besseren belehrt.
Fazit: Das Personalwesen durchlebt ins-
gesamt eine Frischzellenkur. Gut so.
Von
Randolf Jessl
(Red.)
D
as noble Wiesbaden, der be-
schauliche Weiler Ehresho-
ven im Bergischen Land, das
quirlige Berlin. Wer sich dem
großen Kongress-Check dieses Sommers
unterzieht, kommt binnen drei Wochen
gut herum. Lernt viele Leute kennen.
Nimmt manche Impulse mit. Doch er
oder sie begreift: Das Rad wird in keiner
der Veranstaltungen neu erfunden. We-
der beim DGFP-Kongress noch bei der
Kienbaum-Jahrestagung noch beim Per-
sonalmanagementkongress des Bundes-
verbands der Personalmanager (BPM).
Der Spirit macht den Unterschied
Auch der jüngste Kongress, der des BPM
Anfang Juli in Berlin, hat in dieser Hin-
sicht kaum Überraschungen parat. Den
Fifa-Schiedsrichter Dr. Markus Merk
kenntman aus anderenVeranstaltungen,
den Netzwerkguru Professor Peter Kruse
ebenso – und auch Dirigenten reichen
sich auf Personalerveranstaltungen seit
geraumer Zeit den Taktstock in die Hand.
© FOTOS: KIENBAUM, ESTREL BERLIN, RHEIN-MAIN-HALLEN GMBH