Seite 98 - personalmagazin_2009_09

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PERSÖNLICH
personalmagazin 09 / 09
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KOLUMNE
Stellenbild statt
Stellenbeschreibung
TIPP. Herkömmliche Stellenbeschreibungen taugen
nicht als Führungsinstrument und bleiben deshalb
im Schrank. Das ließe sich ändern.
Stellenbeschreibungen hat doch jeder! Ja,
irgendwo im Schrank.
Durch Restrukturierungen
sind sie überholt und ohne Aussagekraft. Wozu
also darüber nachdenken? Bei allen Verände-
rungen stellen sich Mitarbeiter die Frage: „Was
ist neu an meiner Verantwortung?“ Ist es nicht
Aufgabe der jeweiligen Führungskraft, diese
Frage eindeutig zu beantworten? Vielen ist aber
nicht klar, wie. Dabei ist es einfach und zugleich
logisch, an den kleinsten Elementen der Organi-
sation, den Stellen und ihren Verantwortungsbe-
reichen, zu beginnen. Diesen Prozess anzustoßen
und zu gestalten, ist wertvoller Beitrag von HR.
Die Stellenklärung ist Ausgangspunkt jedes Füh-
rungsprozesses.
Stellenbeschreibungen lieferten
bisher aber nur eindimensionale Informationen.
Eine neue Perspektive eröffnen Stellenbilder.
Stellenbilder thematisieren die Frage nach dem
Zweck der Stelle.
Das bringt neue Erkenntnisse.
Gleichzeitig definieren sie den Umfang der
Verantwortung. Unabdingbar, aber in herkömm-
lichen Stellenbeschreibungen nie zu finden, sind
die Leistungskriterien einer Stelle. Sie liefern die
Basis für effektive Zielvereinbarungen und damit
für den wichtigsten Teil der Führungsverantwor-
tung. Die Dokumentation erfolgt in gebotener
Kürze. Haben Sie das alles schon einmal einer
Stellenbeschreibung abverlangt?
Stellenbilder sind daher die Alternative, mit der
das Unternehmen tatsächlich arbeitet.
Stellen-
bilder besitzen eine hohe Aussagekraft und sind
künftig ständige Kommunikationsgrundlage für
Vorgesetzte und Mitarbeiter. Im Unternehmen
sind sie kommuniziert. Sie ermöglichen zudem in
der Gesamtschau Transparenz der Organisation
und liefern der Geschäftsleitung valide Informa-
tionen über (nicht mehr) benötigte Stellen.
Effiziente Abläufe bei der Erstellung sind
wichtige Voraussetzungen.
Bitte keine Besin-
nungsaufsätze mehr! Kleine Teams, besetzt mit
Stelleninhabern und ihren jeweiligen Vorgesetz-
ten, erarbeiten zügig die Inhalte. Sie vermeiden
dabei die Kosten langwieriger Interviews, die
bisher der Weg zu Stellenbeschreibungen waren.
Die Darstellung des Stellenbilds erfolgt auf nur
einer Seite in Stichworten. So wird eine breite
Akzeptanz im Unternehmen geschaffen. Die
Moderation des Prozesses und die Qualitätssi-
cherung des Ergebnisses werden von erfahrenen,
begleitenden HR-Fachleuten gewährleistet.
Professionelle Führungsprozesse und -instru-
mente müssen geeignet sein, eine Organisation
sich ständig ändernden Bedingungen anzu-
passen.
Moderne Stellenbilder überzeugen alle
Beteiligten mit den vielseitig verwendbaren
Ergebnissen. Künftig sind Stellenbilder die Basis
für einen professionellen Führungsprozess. Sie
sind ohne großen Aufwand fortzuschreiben und
folgen oder veranlassen sogar Organisationsver-
änderungen. Stellenbilder sind klar, systematisch,
aktuell. Wer würde so etwas im Schrank lassen?
Kollegentipp
Wer sich, seine Abteilung und seine
Arbeit voranbringen will, muss
Wirkung entfalten. Gute Ideen und
Ansätze, wie das gelingt, präsentieren
Ihnen hier Mitglieder der Personaler-
initiative „Wege zur Selbst-GmbH“.
Von Kollegen für Kollegen.
HR Interimmanager
und externer Personalleiter,
Wiesbaden
Christian W. Kämper
© A1PIX/NTH