Seite 3 - PERSONALquarterly_2013_04

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Editorial
04 / 13 personalquarterly
Liebe Leserinnen und Leser,
warum sollte ein Sonderheft zum internationalen Personalmanage-
ment für Sie interessant sein?
Ist es doch für Personalverantwortliche naheliegend, die bisher er-
folgreichen HR-Praktiken vom deutschen Stammhaus in die weltwei-
ten Tochtergesellschaften zu übertragen. Gemäß der Devise: Was in
Deutschland erfolgreich ist, wird auch weltweit passen.
Wären da nur nicht die vielen wachrüttelnden Beispiele, bei denen
vermeintlich erfolgreiche Praktiken auf kulturell verschiedene Län-
der übertragen wurden und letztlich an den Menschen und Institu-
tionen in dieser anderen Kultur gescheitert sind. Ein prominentes
Beispiel mag der US-amerikanische Konzern „Wal-Mart“ sein, der
sich durch seine ethnozentrische Einstellung zur Mitarbeiterfüh-
rung sowohl bei Kunden als auch bei der Belegschaft so unbeliebt
gemacht hat, dass diese schließlich den Rückzug von Wal-Mart aus
Deutschland induziert haben.
Offensichtlich gilt eher die alte Redewendung „When in Rome, do as
the Romans do“. Doch dafür müssen Manager und Personalverant-
wortliche den jeweiligen kulturellen und institutionellen Kontext
verstehen und ihre Personalmaßnahmen der besonderen Situation
im Land anpassen. Unser Sonderheft kann Ihnen natürlich nur kur-
ze Einblicke in die Forschung zum internationalen Personalmanage-
ment geben, aber vielleicht regt es zu noch mehr Verständnis für den
kulturellen und institutionellen Kontext an.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine anregende Lektüre.
Rüdiger Kabst
Herausgeber
Personalquarterly
Marius Wehner
Universität Paderborn