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Editorial
03 / 13 personalquarterly
Liebe Leserinnen und Leser,
wichtige aktuelle Debatten der Personalarbeit wie die Diskussion
um Frauen in Führungspositionen oder der Umgang mit Migranten
betreffen Facetten des Themas Chancengleichheit. Aussagen beruhen
hier oft auf weltanschaulichen Positionen. Der Schwerpunkt dieser
Ausgabe von PERSONALquartely liefert aktuelle Evidenz aus akade-
mischer Forschung.
Hirsch und Schnabel versachlichen die Debatte um „Gender-Wage-
Gap“. Cetnarowski et. al. finden, dass Teilzeitarbeit Karrieren von
Frauen unabhängig vom Umfang der Arbeitszeit erheblich verlang-
samt. Beide Studien machen deutlich, wie wichtig Analysen von Per-
sonaldaten sind, um Ungleichbehandlung aufzudecken und dann zu
vermeiden.
Doch Gleichbehandlung fängt schon früher an. Viele Unternehmen
nutzen noch diskriminierende Formulierungen in Stellenanzeigen
(Bauhoff und Schneider) und offenbaren so, wie nachhaltig prägend
Stereotypen noch sein können. Und schon im Schulsystem kann
Ungleichbehandlung entstehen. Krause et. al. zeigen jedoch, dass bei
vergleichbarer sozialer Herkunft ein Migrationshintergrund kaum
Nachteile erzeugt. Chancengleichheit herstellen heißt also gerade auch
auf den sozialen Hintergrund Rücksicht nehmen.
Im Interview wird deutlich, was wir von skandinavischen Ländern
lernen können, um Chancengleichheit zu verwirklichen.
Wir wünschen Ihnen viele Anregungen.
Dirk Sliwka
Universität zu Köln