DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 2/2019 - page 3

EDITORIAL
Ulrike Trampe
Chefredakteurin
Von Neugründung bis
Rekommunalisierung
Deutschland benötigt deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum als zurzeit
zur Verfügung steht. Diese Tatsache hat – wie meistens in komplexen
Systemen – mehr als einen Grund. Es haben Fehleinschätzungen stattge-
funden und es sind Entscheidungen getroffen worden, auf die heute neu
reagiert wird. Dazu gehört die Neugründung von Wohnungsunternehmen,
der wir in diesem Heft das „Thema des Monats“ widmen.
Was Axel Gedaschko, Präsident des GdW, in seinem Patenbeitrag als
Renaissance der Wohnungsunternehmen bezeichnet (Seite 32), wird in
den folgenden Artikeln konkret differenziert nach Neu- und Wiedergrün-
dung öffentlicher Wohnungsunternehmen (Seite 37), Aktivitäten von
Industrieunternehmen (Seite 52) und Beispielen von Genossenschafts-
gründungen (Seite 42). Auch ein paneuropäisches genossenschaftliches
Beispiel stellen wir Ihnen ab Seite 50 vor.
Was hat diesen Boom der Neugründungen ausgelöst? Vor ein paar Jahren
galt die Privatisierung kommunaler Wohnungsbestände noch als Königs-
weg der städtischen Haushaltssanierung. Zwischen 1999 und 2011 sind
so gut 350.000 Wohnungen verkauft worden (Seite 34). Es gab aber auch
alternative Wege, die zumindest einen Einfluss auf die Bestände ermögli-
chen sollten. Wie sieht es heute aus? An einer konkreten Rekommunalisie-
rung einzelner Bestände bzw. der Gründung neuer Unternehmen durch die
öffentliche Hand wird gearbeitet. Wie erfolgreich dies gelingen wird, wird
sich erst noch zeigen.
Im Laufe der letzten Hefte und der kommenden Monate geht es in der DW
immer wieder um Themen der Unternehmenskultur, Lösungen
zukunftsfähiger Mitarbeiterführung und Auswirkungen der Digitalisie-
rung. Der diesjährige „DW-Zukunftspreis der Immobilienwirtschaft 2019“
fokussiert sich auf das Thema „Digitale Arbeitswelten“. Weitere Infor-
mationen dazu finden Sie unter
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
1,2 4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,...76
Powered by FlippingBook