Seite 10 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_2014_12

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Ausgestattet mit Mülltüten, Handschuhen, Greif-
zangen, Besen, Schaufeln und Eimern zieht eine
kleine Gruppe von Kindern, begleitet von einem
erwachsenen Betreuer, durch die Berliner Straße
imNorden des Dreieicher Stadtteils Sprendlingen.
Bei der Truppe in einheitlich grünen T-Shirts ha-
benDreck, Unrat und amWegesrand hinterlassener
Müll keine Chance. Wenn die Jungen undMädchen
am Werk sind, sollte niemand vorbeigehen und
auch nur ein Papierchen fallen lassen…
Die Kinder und Jugendlichen sind Teil zweier
äußerst erfolgreicher Initiativen: Die „Kleinen
Feger“ und die „Taschengeld-Projekte“ hat die
Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/
Wohnstadt (NH) schon vor über fünf Jahren ins
Leben gerufen. Ziel ist es, früh Verantwortung
für das eigene Lebensumfeld und Respekt vor Ge-
meinschaftseigentum zu wecken und zu fördern.
Erfreulicher Nebeneffekt für die Kids: Wenn sie die
Außenanlagen ihrer Wohnanlage sauber halten,
bekommen sie ein Taschengeld oder Gutscheine
für Bücher, Hallenbad- oder Kinobesuche. Aber oft
ist es auch allein das Lob der übrigen Anwohner,
das sie in ihrem Tun mehr als bestätigt.
Kompetenzcenter entwickelt
maßgeschneiderte Projekte
Dies ist nur ein Beispiel für das gesellschaftliche
Engagement, das die Unternehmensgruppe mit
Sitz in Frankfurt und Kassel mit ihrem Sozial-
management ins Leben gerufen hat. Im Laufe
der letzten Jahre hat sie ein breit gefächertes
Dienstleistungsportfolio entwickelt, mit dem sie
sich facettenreich ihrer gesellschaftlichen Verant-
wortung stellt. Mit den vielfältigen Maßnahmen
begegnet sie rechtzeitig, nachhaltig und gezielt
den unterschiedlichen gesellschaftlichen, sozialen
und demografischen Problemstellungen in ihren
Quartieren.
Das eigens zu diesem Zweck eingerichtete Kom-
petenzcenter Sozialmanagement beschäftigt sich
in erster Liniemit den vier Megatrends des begin-
nenden 21. Jahrhunderts: dem demografischen
Wandel, der fortschreitenden Singularisierung
und Individualisierung, Migration und Multikul-
turalität sowie den steigenden Ungleichheiten im
Einkommen. Diesen Herausforderungen stellt sich
das fünfköpfige engagierte Team mit innovati-
ven und praxistauglichen Projekten. Sie werden
maßgeschneidert umgesetzt – unter Berücksichti-
gung der verschiedenen Zielgruppen innerhalb der
Mieterschaft: Kinder, Jugendliche, Familien und
Senioren. Daneben entwickelt und unterstützt das
Kompetenzcenter auch übergreifende Maßnah-
men zur Quartiersentwicklung, zur gesellschaft-
lichen Werteorientierung sowie zur Bildungs-,
Kultur- und Kunstförderung. Die kreativen Kon-
zepte übernehmen stellenweise sogar eine Vor-
Quelle: Nassauische Heimstätte/Wohnstadt
Sozialmanagement
Win-win-Situationen für Mieter, Kommunen und
Wohnungsunternehmen
Ein professionelles, quartiers- und situationsbezogenes Sozialmanagement erzielt eine generell positive
Bilanz für Mieter, Wohnungswirtschaft und die Gesellschaft. Es übernimmt übergreifende Aufgaben,
denen sich heute kein professioneller Vermieter – egal welcher Größe – mehr entziehen kann. Die Fülle
und Vielseitigkeit der Aufgaben des Sozialmanagements spricht für die Installation eines diesbezüglichen
Kompetenzcenters. Ein Beispiel – made by Nassauische Heimstätte/Wohnstadt.
Dr. Constantin Westphal
Geschäftsführer
Unternehmensgruppe Nassauische
Heimstätte/Wohnstadt
Frankfurt
Mit den „Kleinen Fegern“ animiert die NH an zahlreichen hessischen Standorten
- wie hier in Sprendlingen – schon die Jüngsten zur Pflege ihres Viertels.
STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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12|2014