Seite 6 - DIE_WOHNUNGSWIRTSCHAFT_11_2011

Basic HTML-Version

Kolumne Finanzmarktbericht
Profis und Amateure
Wenn es um die Erbringung
von Dienstleistungen oder
den Abschluss von Geschäften
geht, möchte jeder, dass der
Gegenüber sein Handwerk ver-
steht – also ein Profi ist. Trotz
diverser Finanz- und Banken-
krisen, einem sich weiter dre-
henden Personalkarussell und
regelmäßig wechselnden An-
sprechpartnern sind im Bereich
der Finanzwirtschaft in der
Regel Profis – oder zumindest
Fachleute – am Werk. Etwas
anders verhält es sich mit Be-
reichen, die weniger im Fokus
der Öffentlichkeit stehen.
Seit nunmehr fast vier Jahren
begleiten wir Wohnungsunter-
nehmen bei der Durchsetzung
von Entschädigungsansprü-
chen für die Eintragung von
Leitungs- und Anlagenrechten
gegenüber diversen Versorgern.
Dabei mussten wir feststellen,
dass in dieser Branche neben
fachlich versierten Experten
auch relativ häufig Amateure
bei ihrer „Arbeit“ anzutreffen
sind. Dies betrifft in erster Linie
Ansprechpartner bei kleineren
Versorgern, wie beispielsweise
Stadtwerken oder den typi-
schen Wasser- und Abwasser-
zweckverbänden. Offensicht-
lich scheinen sich einige dieser
Verbandsvorsteher – welche
sich übrigens nicht selten wie
kleine Könige aufführen – und
deren Mitarbeiter mit der zu-
gegeben schwierigen Materie
nicht auszukennen oder sie ver-
schließen ihre Augen bewusst
vor den Folgen ihres Handelns.
Da werden Leitungs- und An-
lagenrechte auf den eigenen
Antrag hin von den zuständi-
gen Behörden bescheinigt be-
ziehungsweise genehmigt und
dann beim Grundbuchamt zum
Vollzug eingereicht. Damit ist
der Fall für den Versorger erle-
digt – so hofft man zumindest.
Dass anschließend aber noch
vom Grundstückseigentümer
hierfür eine marktübliche Ent-
schädigung entsprechend den
gesetzlichen Vorgaben verlangt
wird, hat der eine oder andere
Amateur offenbar nicht erwar-
tet. Er lässt dann seine Dienst-
barkeit schnell wieder löschen,
um so die Entschädigung zu
sparen. Dass der Grundstücks-
eigentümer nach Löschung
darauf bestehen kann, dass
der Versorger die Leitung um-
verlegt – und dies in der Regel
mit deutlich höheren Kosten
als für die Entschädigung ver-
bunden ist, bleibt unberück-
sichtigt – schließlich hat man
ja erst einmal Geld gespart.
Völlig unverständlich ist ein
uns jüngst untergekomme-
ner Fall, bei dem sich ein Ver-
bandsvorsteher eines örtlichen
Wasser- und Abwasserzweck-
verbandes seiner gesetzlichen
Verpflichtung zur Zahlung
einer Entschädigung an den
betroffenen Grundstückseigen-
tümer trotz grundbuchlicher
Sicherung der Leitung einfach
verweigert. Noch bedenklicher
ist es, wenn dieser Amateur
einen Rechtsanwalt findet,
welcher entweder aus eigener
Unkenntnis des Sachverhalts
oder in Erwartung seines „kö-
niglichen“ Honorars den irre-
geleiteten Verbandsvorsteher
bei seiner Aktion auch noch
unterstützt. Da bleibt nur die
Hoffnung, dass in einem sol-
chen Fall der zuständige Rich-
ter ein Profi ist und die Ama-
teure – Verbandsvorsteher und
Rechtsanwalt – „auf die Nase
fallen“.
Aktuelle Zinskonditionen und
weitere Finanznachrichten fin-
den Sie unter http://www.
bbt-group.de/financial-news.
html im Internet.
Sven Rudolph, BBT GmbH
sven.rudolph@bbt-group.de
Kay Schorsch, BBT GmbH
kay.schorsch@bbt-group.de
Haufe Hammonia
Online-Archiv der DW
Online-Archiv
Das Online-Archiv
der DW ist über die Internetadresse
www.dw-web.info
, Menüpunkt
„Online-Archiv“
erreichbar.
Hier finden Sie auch eine Kurzanleitung zum Online-Archiv.
Um auf das Online-Archiv der DW zugreifen zu können,
benötigen Sie das aktuelle Passwort. Das Passwort ab Mitte
November lautet:
Zukunftspreis
Zu dem
von der Arbeitsgrup-
pe Kooperation des GdW, BDA
und DST in Zusammenarbeit
mit dem Bund Deutscher Land-
schafts-Architekten BDLA und
der Deutschen Stiftung Denk-
malschutz ausgelobten Doppel-
wettbewerb um den Deutschen
Bauherrenpreis 2011/2012
sind 190 Projekte mit mehr als
11.000 fertig gestellten Woh-
nungen eingereicht worden.
Die Namen der Preisträger
werden im Dezember 2011 be-
kannt gegeben. Der Deutsche
Bauherrenpreis Modernisierung
2011/2012 der Aktion „Hohe
Qualität – Tragbare Kosten“ im
Wohnungsbau wird am 10. Ja-
nuar 2012 im Rahmen der Deu-
bau 2012 in Essen verliehen. In
Verbindung mit der Preisverlei-
hung findet zudem ein Sympo-
sium zum Thema „Nachhaltige
Modernisierung und Denkmal-
schutz im Wohnungsbau“ statt.
Am 21. Februar 2012 werden
auf der bautec 2012 die Preis-
träger des Deutschen Bauher-
renpreises Neubau 2011/2012
im Wohnungsbau geehr t.
Unter dem Vorsitz von Bürger-
meister Martin zur Nedden,
Leiter des Dezernats Stadtent-
wicklung und Bau der Stadt
Leipzig und Vorsitzender des
Bau- und Verkehrsausschusses
des Deutschen Städtetages,
zeichnete die Jury zehn Projek-
te mit dem Deutschen Bauher-
renpreis Neubau 2011/2012
aus; zehn weitere Projekte
erhielten eine Besondere An-
erkennung. Darüber hinaus
wurde der Sonderpreis „Frei-
raumgestaltung im Wohnungs-
bau“ einem Projekt zuerkannt.
Im Rahmen der Preisverlei-
hung können Interessierte das
Symposium „Demografischer
Wandel und Klimaschutz: Aus-
wirkungen auf den Wohnungs-
neubau“ besuchen. Anlässlich
der Preisverleihung erscheint
eine Dokumentation mit einer
Darstellung jener Projekte, die
die zweite Stufe des Verfahrens
erreicht hatten. Ferner werden
die ausgezeichneten Projekte
in einer Wanderausstellung
präsentiert werden, die nach
der Preisverleihung in Berlin er-
öffnet werden wird. Weitere In-
formationen: Dörte Ganschow,
GdW, Telefon: 030 82403-177,
ganschow@gdw.de
Doppelwettbewerb Deutscher Bauherrenpreis 2011/2012
Preisträger werden im Dezember
2011 bekannt gegeben
Die Wohnungswirtschaft
11/2011
Meldungen
4