CONTROLLER Magazin Software-Kompendium 2015/2016 - page 3

mediaatlas2008
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Kurzporträts der Stellenmärkte
haben Sie sich schon einmal damit beschäftigt, wie Sie denken
und Entscheidungen treffen? Angeblich werden deutlich weniger
als ein Tausendstel unserer Entscheidungen bewusst getroffen,
nahezu alle Entscheidungen im Körper passieren verselbstständigt
ohne bewusste Eingreifmöglichkeit (Michio Kaku: Die Physik des
Bewusstseins, rowohlt Verlag, 2014).
Die Entscheidungsfindung im Gehirn beruht auf der Verknüpfung
aktueller sensorischer Informationen (Augen, Ohren, Haut, …)
mit vielen im Gehirn gespeicherten Vergangenheitsdaten. Unser
Gehirn ermöglicht mithilfe der aktuellen sensorischen und der
gespeicherten Daten, die Zukunft in Szenarien zu simulieren.
Manchmal wird unser „Bewusstsein“ dazugeschaltet, um die
letztendliche Entscheidung zwischen vorgeschlagenen Szenarien zu treffen. Man glaubt heute
zu wissen, dass der dorsolaterale präfrontale Cortex (hinter der Stirn befindliches Gehirnareal)
für diese bewussten Entscheidungen verantwortlich ist. Man könnte sagen, dort sitzt der
CEO des Gehirns. Haben Sie es bemerkt – das ähnelt der Thematik „Industrie 4.0“! Big-Data-
Analysen in Echtzeit mit schnellstmöglicher Entscheidungsfindung. Viele Fehlerquellen werden
ausgeschaltet, weil man am CEO vorbei entscheidet. Unser Gehirn schützt uns vor Fehlentschei-
dungen, trifft also lieber gleich alleine die meisten, vor allem zeitkritischen Entscheidungen.
Unser Gehirn traut uns Menschen also nicht so richtig, und vermutlich ist das gut so.
Nimmt man sich also in dieser Hinsicht den Menschen als Vorbild, so müsste das Ziel sein,
möglichst viele der Entscheidungen einer Firma zu automatisieren. Wie gestalten sich die
Entscheidungsabläufe in Ihrem Unternehmen? Wo könnte eine Automatisierung von Entschei-
dungsherbeiführung eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit, eine geringere Fehleranfälligkeit,
vermutlich auch eine höhere Flexibilität und vor allem eine freigewordene Managementkapa-
zität für die wesentlichen Entscheidungen ermöglichen? Die richtige IT-Strategie und vernünftig
etablierte Prozesse sind die Voraussetzung, „Prescriptive Analytics“ aufgesetzt auf „Descriptive
und Predictive Analytics“ ist die Methode. Machen Sie sich schlau und viel Spaß beim Lesen,
herzlichst Ihr
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Markus Kottbauer
Herausgeber des Controller Magazins und Vorstandsmitglied der VCW AG,
Partner, Trainer und Berater bei der Controller Akademie AG sowie Leiter der CA management akademie
Editorial
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