Seite 3 - CONTROLLER_Magazin_2011_05

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China wächst in einer für uns ungewohnten Dynamik. In den Seminarfall-
studien wurde nicht über Stagnation diskutiert, sondern selbstverständlich
mit zweistelligen
Wachstumsraten
kalkuliert, das scheint dort ganz nor-
mal. Der Bedarf an Produkten und Dienstleistungen jeder Art ist riesen-
groß. Bei den ausgebildeten Menschen wächst die Sorge um die mit dem
Wachstum verbundene
Umweltbelastung
. In Zentraleuropa leben wir da
vergleichsweise luxuriös. Die Veränderungs- und Anpassungsprozesse
durften längere Zeit in Anspruch nehmen. Wir leisten uns jetzt den Um-
stieg auf erneuerbare Energien und achten vermehrt auf unsere Umwelt.
„Green Controlling“ ist auf dem Vormarsch. Als Vorteil ergibt sich zwangs-
weise, dass wir heute bereits viele Erfahrungen schaffen, mit den Pro-
dukten, die sich später wieder exportieren lassen werden.
„Shanghai ist nicht China”, aber auch die Stadt, in der ich in Deutschland
wohne, ist keinesfalls Europa. Shanghai ist ein interessanter und impo-
santer Anlaufpunkt, wo sich in den Hotels viele westliche Geschäftsleute
tummeln, mit dem Ziel, mehr als nur Kontakte zu knüpfen.
Controller Magazin Online
Im letzten Heft haben wir Sie ja gebeten, Ihre Mail-Adressen hei Haufe oder
dem ICV ggf. zu aktualisieren. Dies ist Voraussetzung für die Möglichkeit,
nach dem Start der neuen Portaloberfläche von
das Controller Magazin auch online zu lesen und ein richtiges Archiv zu fin-
den. Als Controller leben wir mit Abweichungen. Auch hier gibt es eine ...
Aus dem Starttermin Ende 2011 wird Frühjahr 2012. Ich halte Sie natür-
lich auf dem Laufenden.
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Herbst 2011!
Dr. Klaus Eiselmayer
Herausgeber
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
im Juli war ich eingeladen, für einen Deutschen Automobilzulieferer Semi-
nar zu halten, in Shanghai, für dessen Controller bzw. Finance Managers
aus China, Japan und Korea. Shanghai war beeindruckend, mit seinen
rund
23 Millionen Menschen
(inkl. der „floating population” – Arbeiter,
die nicht als Einwohner registriert sind). China hat viel in die Infrastruktur
investiert: breite, gepflegte Straßen, eine sehr schöne U-Bahn und nicht
zuletzt die bei uns nicht gebaute Magnetschwebebahn Transrapid. Man
erlebt Moderne und Arbeiter einfacher Herkunft nebeneinander. Einfache
Unterkünfte weichen Wolkenkratzern für Wohn- und Geschäftszwecke.
Die
Wertschätzung
für deutsche und europäische Produkte ist auffal-
lend. In der Eingangshalle des Pearl Towers stand ein für uns „normaler”
Passat Kombi. Die chinesischen Besucher stellten sich daneben und lie-
ßen sich mit dem Auto „Made in Germany“ fotografieren. Die Shopping-
meile von Pudong über die Nanjing Road hat für uns unbekannte Dimen-
sionen. Die Preise in den Läden sind nicht geringer als bei uns. Viele Leu-
te strömen durch und kaufen ein, auch und vor allem am Sonntag. Was
Mode betrifft, so findet man
dort alle westlichen Marken
vertreten ... und einige mehr,
die wie es scheint von hier
stammen, ich aber noch nie
gesehen habe. In China werden
die Karten neu gegeben, jeder
kann sich versuchen, Chancen
gibt es allemal, Risiken ebenso.
Made in Germany
Wir erleben, dass
Produkte kopiert
werden. Vielfach wird die Außenan-
sicht nachgebaut, Teile der Funktion ebenfalls. Das Innenleben ist aber
nicht immer von der selben Güte. Die Menschen, welche sich die teuren
Originale nicht leisten können, kaufen die kostengünstigere Kopie. Sollten
sie später zu Geld kommen, versuchen auch sie, das „Original” ihr Eigen
nennen zu können. Insofern haben die Nachbauten sogar einen gewissen
Werbeeffekt
– solange sie nicht an das Original heranreichen ... Nicht
kopiert werden Kreativität und Innovationsprozesse. Das sind Fähigkeiten,
die vor Ort in China neu entwickelt werden. Da stehen wir klar im Wettbe-
werb und der macht bekanntlich fit!
Das Vorurteil, dass die
Personal-Fluktuation
sehr hoch sei, fand ich in
Shanghai nicht bestätigt. Kontinuierliche Entwicklung zusammen mit den
Mitarbeitern scheint auch dort honoriert zu werden. Mit dem Wachstum
(der Standort wuchs in 4 Jahren von 70 auf 300 Mitarbeiter) ergeben sich
auch für die Mitarbeiter viele Chancen.
Editorial
Dr. Klaus Eiselmayer
Chefredakteur Controller Magazin,
Verlag für ControllingWissen AG
Trainer und Par tner der Controller
Akademie AG
CM September / Oktober 2011