Controller
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Um die Kalkulation auf der Basis von Maschinen–
stundensätzen durchführen zu können, sollten
folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Arbeitspläne für jedes Produkt (Fertigteile und
Halbfertigteile);
- Stücklisten für jedes Produkt (Fertigteile und
Halbfertigteile);
- eine gute Kostenstellenorganisation;
- Plankostensätze für jede Kostenstelle.
Außerdem sind sowohl für die Leistungsplanung als
auch für einen monatlichen Soll/Ist-Vergleich der
Leistungen und Kosten Daten aus dem Betriebs–
datenerfassungssystem (BDE) eine zwingende
Voraussetzung.
Weiterhin sollte auf eine gute Anbindung an schon
vorhandene Systeme wie Finanzbuchhaltung,
Personalabrechnung, Materialwesen und Anlagen–
buchhaltung geachtet werden, um gute und "richti–
ge" Daten in das Kostenrechnungssystem einspeisen
zu können.
Denn ohne aussagefähige und richtige Crunddaten
(Plan- und Istdaten) ist jede Kostenrechnung nicht
einmal das Papier wert, auf dem sie steht.
LEISTUNGS- UND KOSTENPLANUNG
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Art der Kostenrechnung
Für den Bereich der Produktion sollte eine analyti–
sche Plankostenrechnung aufgebaut werden. Das
heißt, die primären und sekundären Kosten der
einzelnen Produktionskostenstellen werden von den
zu erbringenden (geplanten) Leistungen abgeleitet.
Daneben gibt es noch Abteilungskostenstellen,
welche die Leistung
* Abteilungsleitung
erbringen und abgeben.
Sowie Energieversorgungskostenstellen, welche die
Leistung
* Energie
erbringen und abgeben.
Die Grundlagen jeder analytischen Kostenplanung
werden mit einer detaillierten Leistungsplanung auf
Basis der schon angesprochenen Leistungsarten
gelegt. Es stehen also im ersten Schritt nicht so sehr
die Kosten im Vordergrund, sondern die Leistungs–
planung. Erst im 2. Schritt werden, abhängig von
den Leistungen, die Kosten geplant.
Wichtig für diese Form der Maschinenstundensatz-
ermittlung bzw. Planpreisermittlung ist ein abge–
stimmtes Netz von Leistungs-Erstellem (Sendern)
und Leistungs-Nehmer (Empfänger).
Außerdem muß für jede Kostenstelle, die weiter–
verrechnet werden soll,
neben
der Planleistung auch
ein Planpreis ermittelt werden.
Das Denken in Leistungsgrößen (Einheiten/Mengen)
ist für den Bereich der Produktion schon lange
typisch und auch praktikabel. Für die Bereiche
Vertrieb, Verwaltung und Marketing ist es etwas
ungewohnt, in Leistungs- statt in Kostenbegriffen zu
denken, aber auch dort wird es möglich sein, nach–
dem entsprechende SOP's (Standards of Perfor–
mance) definiert worden sind, eine an der Leistung
orientierte Kostenplanung aufzubauen.
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Praktische Planungstätigkeit
Für die praktische Planungstätigkeit ist jeweils das
Durchlaufen von drei Arbeitsschritten notwendig:
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Definition der Leistungsarten
Um mit der Leistungs- und Kostenplanung beginnen
zu können, müssen zuerst die Leistungsarten, welche
im Untemehmen Verwendung finden sollen,
definiert werden.
Hier eine Auflistung der möglichen Leistungsarten:
Jede Produktionskostenslelle erbringt 3 Leistungs–
arten:
* Die Bereitschaftszeit der Maschine;
* d i e Rüstzeit der Maschine;
* d i e Ausfühmngszeit der Maschine.
Außerdem werden noch Hilfskostenstellen der
Produktion eingerichtet und beplant, welche die
Leistungsart
* Fertigungshilfsleistung erbringen.
Zusätzhch wird das zur Produktion notwendige
Personal in den Personalkostenstellen geplant und
zwar unter den Leistungsarten
* Rüstzeit Personal,
* Ausfühmngszeit Personal.
Leistungsplanung
Leistungsabhängige Kostenplanung
i * " Planpreisermittlung
Diese Arbeitsschritte wiederholen sich bei allen
Kostenstellen und werden jetzt an einer
Produktionskostenstelle beispielhaft dargestellt. Das
sich durch die Leistungs- und Kostenplanung
ergebende Leistungsnetz wird in der Abbildung 1
schematisch dargestellt. Die Herkunft der notwendi–
gen Daten (Plan / Ist) wird in der Abbildung 2
dargestellt.
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.1 Leistungsplanung
- Geplante Leistungsabgabe in Leistungseinheiten
(Stunden) = Planleistung der Stelle
Diese Daten können aus dem Betriebsdaten–
erfassungssystem bzw. dem PPS-System ent–
nommen werden.
3.2
Kostenplanung
- Hilfslöhne der Mitarbeiter in der Produktions–
kostenstelle;
- Sonstige Sachkosten in der Produktionskosten–
stelle;
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