Seite 22 - CONTROLLER_Magazin_1977_03

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8 Kundengruppen-Analyse
Im Gegensatz zu den Analysen der Blätter 5, 6 und 7 wird
der DB I hier auf anderem Wege ermittelt. Vom Umsatz zu
Grundpreisen werden die effektiven proportionalen ES/HF
in Abzug gebracht und nur die proportionalen Kosten je Ar–
tikel lt. Monats-Standardkalkulation übernommen. Von dieser
Einstiegsgröße werden dann die fixen ES/HF abgezogen und es
ergibt sich der "Kunden"-DB. Er stellt wiederum den Erfolg
im Verhältnis zum Mitteleinsatz dar.
Die Inlandsverkäufe werden hier nach den wichtigsten Kun–
dengruppen (Organisationsformen) aufgegliedert. Die Analyse
zeigt die Unterschiede in der Kundenstruktur sowie die Be–
deutung der einzelnen Kundengruppen für das Gesamtunterneh–
men .
Der DB I (lt. Kundengruppen-Analyse) ergibt sich aus dem
Umsatz lt. Ist-Fakturation abzüglich effektive proportiona–
le ES/HF (= Geldeingang II) sowie abzüglich proportionale
Kosten lt. Monats-Standardkalkulation je Artikel.
Bei industriellen Unternehmungen, die an den Handel als di–
rekten Partner verkaufen, ist dieser Typ von Berichts-Papier
außerordentlich wichtig. Hier handelt es sich überhaupt um
ein derzeitiges Schwerpunktgebiet bei der Realisierung ei–
nes Rechnungs-Systems mit Deckungsbeiträgen. Kein Problem
dürfte es machen, im Falle von Standardkalkulationen
auch mit maschinell fortgeschriebenen oder hochgerechneten
"Stakas" - von der Sortierung der Deckungsbeiträge nach
Artikeln in jene nach Kundengruppen - eventuell sogar
nach einzelnen Kunden - zu gehen.
Die Schwierigkeiten fangen jedoch bei den Erlös schmälerun-
gen an. Boni, Rückvergütungen, Skontoaufwand und andere Ab-
züge, die erst später - also nach der Fakturierung fällig
werden -, können nicht bereits im Ist vor dem Rechnung s-
preis abgezogen werden. Sie wären daher in der Artikelsta–
tistik mit Deckungsbeiträgen zu Standards zu führen. Die
Standard-Erlösschmälerungen
3ind
artikelbezogen eingespei–
chert in die Artikelstammsätze. Diese Standards, ermittelt
in Verbindung mit dem Jahresbudget, enthalten die geplanten
Verkäufe der Produkte über die verschiedenen Kundengruppen.
Die DB-Analyse nach Kunden braucht indessen die Ist-Erlös–
schmälerungen. Also muß es möglich sein, eine kundenbezogen
entstehende Bonifikation dem Kundenkonto zu belasten bzw.
dort mit den im Standard verrechneten Erlös schmälerungen zu
vergleichen. Offensichtlich ist es im Berichts-Beispiel ge–
lungen, diesen Knoten zu lösen; denn die proportionalen ES
sind Istwerte.
Ein anderer Punkt wäre, ob es auch möglich ist, kunden-
(gruppen-)direkte fixe Kosten anzuschreiben wie z.B. Hie
Kosten der Betreuung des Kunden durch den Außendienst, der
"Trouble" durah Sonderwünsche, die vielen kleinen Bestellun–
gen oder auch nur wenige große, die Zinsen auf Debitoren,
die Kulanzleistungen, die Sondertransporte für einen be–
stimmten Kunden. Da dies erfassungstechnisch nicht machbar
sein dürfte - jedenfalls nicht lückenlos -, wäre zu er–
wägen, ob solche Überlegungen nicht mit einem durch
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