Immobilien Wirtschaft Digital Guide Real Estate 2023

sprechen für Deutschland sei, „mindestens 50 Prozent unter den Durchschnittswerten am Markt“ zu liegen, um so den Fuß in der Tür zu haben für ein deutliches Mehrgeschäft. Neho hat in Deutschland inzwischen bereits 18 Standorte belegt und will weiter wachsen, wo andere schrumpfen. Neben Stuttgart, Reutlingen und Tübingen sind das die Mittelstädte Konstanz, Singen, Überlingen, BodmanLudwigshafen, Donaueschingen, Villingen-Schwenningen, Rottweil, Ravensburg, Friedrichshafen, Lindau, Wangen, Isny, Leutkirch, Kempten und Memmingen. Mittelfristig will man in allen deutschen A- und B-Städten vertreten sein. Für COO Sebastian Eraghi ist genau jetzt der beste Zeitpunkt, um in Deutschland Fuß zu fassen. Der Franchisemakler Keller Williams mit Hauptsitz in Austin, Texas, will zum Juni 2023 durchstarten und hat dabei die Top-7-Städte auf dem hiesigen Immobilienmarkt im Blick. Lokal ansässige Makler sollen mit ins Boot geholt werden, die Franchisenehmer könnten von umfangreicher interner Unterstützung wie EDV und CRM sowie Rechtsberatung, Schulung, Beratung und Coaching proftieren. Bereits 2013 hatte das Franchiseunternehmen einen Versuch unternommen, über einen Hamburger Partner in den deutschsprachigen Ländern Fuß zu fassen. Was damals nicht gelang, soll 2023 der Leiter der neuen KW-Unit in Deutschland, Swen Nicolaus, umsetzen. Er hat reichlich Bankerfahrung und war zuletzt Chief Capital Officer von Molo Finance, einer digitalen Hypothekenbank. Manch regionaler Makler hat in diesen Tagen bereits einen Anruf von einem der leitenden Akteure in Deutschland bekommen. Wer mitmacht, braucht wohl nicht wie sonst üblich Eintritt bei KW zu zahlen. TEXT Hans-Jörg Werth 2 UNDER PRESSURE Hybridmakler sind in letzter Zeit unter Druck geraten. ler Akquise mittels Algorithmen und analogem Geschäft als belebendes Marktelement schätzt und ihm eine gute Zukunft prognostiziert. Das Geschäftsmodell von McMakler: angestellte Makler verzahnt mit einer Technologie-Plattform, die Immobilien datenbasiert bewertet. Hybridmakler leben in der Regel von einer vergleichsweise hohen Schlagzahl an Verkäufen. Internationales Flair, cooles Ambiente, flexible Geschäfte in einem Markt im Umbruch und das Versprechen, mindestens 50 Prozent weniger Provision als marktüblich zahlen zu müssen, sollen wie bei Neho aber den Euro rollen lassen. Neho wurde im Jahr 2017 in Lausanne mit dem Ziel gegründet, „die Branche der Immobilienvermittlung herauszufordern und die Marktregeln neu zu defnieren“. MULTIPLE LISTING SERVICE Dass Hybridmakler unter dem neuen Maklerrecht leiden, ist ein offenes Geheimnis. Seit der Neuregelung der Provision beim Verkauf von Wohnimmobilien haben sie bis zu 40 Prozent weniger Objekte von Eigentümern angeboten bekommen, sagt man hinter vorgehaltener Hand. Hybridmakler wie McMakler und Homeday mussten in den vergangenen Monaten jeweils etwa ein Fünftel ihrer Belegschaft entlassen. Was treibt also aktuell diese Gattung der hybriden Makler aus der benachbarten Schweiz und sogar aus Übersee auf den deutschen Markt? Immerhin ist in Deutschland mit nur etwa 50 Prozent an Maklerbeauftragung bei Immobilienverkäufen noch deutlich Luft nach oben für mehr Marktanteile. Ganz anders als beispielsweise auf dem US-Markt, wo Makler zu 80 Prozent und häufger ganz selbstverständlich beauftragt werden und wo es einen Multiple Listing Service gibt, bei dem Makler digital vernetzt miteinander kooperieren und Gemeinschaftsgeschäfte abschließen können. „Der Markt in Deutschland ist anders als in der Schweiz, die Endkunden haben sich an Provisionssätze gewöhnt“, weiß Sebastian Eraghi, Chief Operating Officer bei Neho. Das Ver- „DER MARKT IN DEUTSCHLAND IST ANDERS ALS IN DER SCHWEIZ. DIE ENDKUNDEN IN DEUTSCHLAND HABEN SICH LÄNGST AN PROVISIONSSÄTZE GEWÖHNT.“ Sebastian Eraghi, Chief Operating Officer bei Neho 2 23 · Digital Guide · Real Estate 2023 ERP/CRM Maklermarkt

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==