reichen Berührungspunkte aller Beteiligten mit großem zeitlichem, organisatorischem und personellem Aufwand verbunden. GANZHEITLICHES SERVICE- ANGEBOT REDUZIERT KOSTEN Bildet ein Unternehmen hingegen dieses Beziehungsgefüge ganzheitlich digital ab, kann es jeden Punkt des Mieterlebenszyklus effizient zu einem durchgängigen digitalen Service für seine Kundschaft gestalten. Im konkreten Fall einer Schadensmeldung werden beispielsweise die Dienstleister über den Auftragseingang benachrichtigt, sobald dieser vom Mietenden via CRM-App oder dem Außendienstmitarbeitenden via mobile Lösung angestoßen wird. Solch ein ganzheitliches Serviceangebot reduziert den personellen Aufwand beim Unternehmen, schafft mehr Transparenz und unterstützt die langfristige Mieterbindung.“ Die Frage ist nun aber: Wie lässt sich der Nutzen so quantifizieren, dass sich potenzielle Anwender ein realistisches Bild von den zu erwartenden Vorteilen machen und später Kosten und Nutzen auf solider Datenbasis beurteilen können? Um diese Frage zu beantworten, kann man auf das gesammelte Kundenfeedback der Softwareanbieter zurückgreifen – die einzige direkte Quelle konkreter Informationen aus den Anwenderunternehmen. Einige Anbieter digitalisierter Lösungen haben ihr Kundenfeedback systematisiert. Dazu gehört die KIWI.KI GmbH, Spezialist für schlüssellose Zugangssysteme. Aufgrund der Kundenerfahrungen urteilt Karsten Nölling, Vorsitzender der Geschäftsführung von KIWI: „Digitalisierungsschritte lohnen sich auf vielen Ebenen unmittelbar in Form von finanziellen Vorteilen, Zeitersparnis oder Prozessvereinfachung.“ KIWI verfügt auf der Basis seines Kundenfeedbacks über einen wohl relativ zuverlässigen Kostenvergleich hinsichtlich des traditionellen und digitalen Schlüsselmanagements. Aus den vorliegenden Daten lassen sich für ein typisches Mehrfamilienhaus mit zehn Wohneinheiten durchSeit gefühlt 20 Jahren ist Deutsch- land scheinbar im Digitalisierungsfieber. Ex-Kanzler Schröder und Ex-Kanzlerin Merkel starteten Offensiven, Initiativen und Runde Tische, um unser Land auf die Digitalisierungsschienen aufzugleisen. Doch der Zug rollt im Vergleich zum internationalen Wettbewerb noch recht langsam. Und das, obwohl die versprochenen Vorteile digitaler Systeme doch inzwischen offensichtlich sein sollten. Oder etwa nicht? Oftmals bleiben die Erfolge der Einführung digitaler Prozesse besonders auch in den Unternehmen der Immobilien- und Wohnungsbranche eher im Ungefähren, Gefühlten stecken. Wie viele Arbeitsstunden oder Prozesskosten eingespart werden, ist nicht immer eindeutig messbar. Kundenfeedback wird selten systematisiert, und auch die Endkunden (Mieter, Nutzer aller Art) haben anderes zu tun, als Reaktionsgeschwindigkeiten zu messen und Prozesszeiträume zu protokollieren. Vielleicht ist der Mangel an konkreten Daten mit dafür verantwortlich, dass die Branche zu den Nachzüglern der Digitalisierung gehört. Björn Jüngerkes, CEO der Dr. Klein Wowi Digital AG, beurteilt die Situation entsprechend differenziert: „Grundsätzlich ist es richtig, dass die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft eher zu den DigitalisierungsnachProzesse zu digitalisieren LOHNT SICH in vielerlei Hinsicht. Nicht nur im Hinblick auf die Kundenbeziehungen, sondern auch für die internen Abläufe. Dennoch ist es nicht ratsam, planlos in Software zu investieren. Was dabei zu beachten ist. züglern gehört. Doch hier gibt es große Unterschiede, und gerade die jüngere Unternehmergeneration ist daran interessiert, die aus dem persönlichen Alltag bekannten Vorteile digitaler Systeme auch im Unternehmen zu etablieren. Zahlreiche Unternehmen der Branche sind jedoch noch zögerlich und viele haben noch keine Methoden implementiert, um die Vorteile der Nutzung digitaler Technologien konkret zu messen.“ EFFIZIENZSTEIGERUNGEN An positivem und ermunterndem Feedback seitens der Kunden von Anbietern digitaler Lösungen fehlt es durchaus nicht. So erklärt etwa Susanne Vieker, Geschäftsleiterin und Prokuristin der Haufe-Lexware Real Estate AG: „Unsere Kundinnen und Kunden aus Immobilienverwaltungen berichten über signifikante ökonomische Vorteile, die sie durch den Einsatz digitaler Tools und Prozesse erzielen konnten – unter anderem durch gesunkene Kosten, mehr Zeit bei den Mitarbeitenden und eine Reduktion des Papierverbrauchs.“ Dass die Digitalisierung von Prozessen Effizienzsteigerungen erlaubt, die unmittelbar einleuchten, macht Raphael Küppersbusch, Head of Products von Aareon Deutschland, am Beispiel des Kundenbeziehungsmanagements deutlich: „Originär sind viele der zahlDIGITALISIEREN MIT PLAN 50 Wenn es mit gewissen Investitionen gelingt, die Effizienz eines Ablaufs um 50% zu steigern, der weniger als ein paar Prozent der Gesamtkosten verursacht, ist letztlich nicht viel gewonnen. 1 NUTZEN 1 Finanzielle Vorteile, Zeitersparnis, Prozessvereinfachung und vieles mehr 18 · Digital Guide · Real Estate 2023 ERP/CRM Wirtschaftlichkeit & Digitalisierung
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