Seite 29 - GdW_Rückblick_2013

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schiedenen Facetten der politischen
Interessenvertretung auf und regte
einen Erfahrungsaustausch unter den
Teilnehmern an. Thorun unterstrich
den hohen Aufwand der gewünschten
Einflussnahme und die Notwendigkeit,
frühzeitig bei anstehenden Gesetzge-
bungsverfahren anzusetzen.
Im Workshop zum Thema Energieer-
zeugung erklärte
Hans-Jürgen Cra-
mer
, Geschäftsführer der 3C-PreCon
GmbH aus Berlin, dass aktuell ver-
schiede Modelle der Stromvermark-
tung stattfinden. Während die
Vermarktung bei einigen Wohnungs-
unternehmen noch keine Anwendung
finde, laufe sie bei einigen Unterneh-
men über Schwestergesellschaften
und bei anderen werde Strom zum
"Naja, ich hatte mal so 'ne Idee". So
lasse sich das Mammutprojekt aller-
dings keinesfalls erfolgreich umsetzen.
Es werde nun schleunigst eine "Ener-
giewende Teil zwei" benötigt, in der
viel stärker auf den Einsatz erneuerba-
rer Energien im Bereich der Wärmever-
sorgung gesetzt werden müsse, statt
im Stromsektor. Hier ließen sich die
wahren Einspar- und Effizienzpoten-
ziale erschließen. Im Wohnbereich
müsse dabei "über das einzelne Ge-
bäude hinaus" das gesamte Quartier
betrachtet werden.
Die hohe Bedeutung von Planungs-
und Rechtssicherheit bei Bauvorhaben
hob Bahnchef Dr.
Rüdiger Grube
gleich zu Beginn seines Vortrages her-
vor. Sie dürfe nie in Gefahr gebracht
werden, denn sonst würden Investo-
ren ausbleiben und viele Bauprojekte
könnten nicht mehr umgesetzt wer-
den. Wie wichtig eine konsequente
und umfassende Einbeziehung der
Bürger in Planungsprozesse heutzu-
tage sei, habe das Projekt Stuttgart 21
eindrucksvoll gezeigt. Hier seien letzt-
lich infolge der starken Bürgerproteste
ausländische Investoren abgeschreckt
worden.
Für einen musikalischen Break sorgte
der "Kiez Song Contest" der
GEWOBAG in Berlin. Die Kinder und
Jugendlichen der Quartiers-Initiative
demonstrierten gemeinsam mit Mode-
rator und Sänger Ben mit einer mitrei-
ßenden Gesangs- und Tanzeinlage,
wie soziales Engagement in Wohn-
quartieren idealerweise aussehen –
und wie viel Spaß gemeinschaftlicher
Einsatz in Nachbarschaften machen
kann.
Eigenverbrauch erzeugt und vermark-
tet. Eine interessante Methode sei es,
Blockheizkraftwerke in einem Teil des
Wohnungsbestandes anzuwenden,
während die Wärme in einem anderen
Teil des Bestandes verbraucht wird –
und mithilfe von Nachtspeicherheizun-
gen mit Strom aus Blockheizkraftwer-
ken zu heizen.
"Energiewende Teil zwei"
Klaus Töpfer
, Exekutivdirektor des
Institute for Advanced Sustainability
Studies (IASS) in Potsdam und ehema-
liger Bundesumweltminister, bewer-
tete die bisherige Umsetzung der
Energiewende durch die Bundesregie-
rung mit einem Zitat von Karl Marx:
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Bahnchef Dr. Rüdiger Grube
© GdW, Torsten George
Prof. Dr. Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Umweltminister
© GdW, Torsten George